Jetzt können Bürger von Bad Liebenzell über ihr Handy direkt mit der Stadtverwaltung kommunizieren. Foto: Stocker

Im Bad Liebenzeller Gemeinderat wird App vorgestellt. Über kostenlose Anwendung können Bürger mit Stadtverwaltung kommunizieren.

Bad Liebenzell - "Vorstellung City Hub App durch Softfolio" stand auf der Tagesordnung des Bad Liebenzeller Gemeinderats und kaum jemand wusste, um was es dabei gehen sollte.

Manche dachten an einen kreativen Spaß aus den Kreisen des Jugendgemeinderats, andere an die Wiederauferstehung der Softeiskultur und wieder andere an ein außerirdisches Hobbit- Helferlein.

Letzteres kommt der Sache wohl am nächsten. Denn Licht ins Dunkel brachte der Herr mit den grauen Schläfen und breitem Lächeln im Gesicht, der neben dem Bürgermeister Platz genommen hatte. Ulrich Bauknecht heißt er und kommt von dem gleichnamigen Schramberger Systemhaus für Kommunikationssoftware "Softfolio". Mitgebracht hatte ihn Bad Liebenzells Touristikdirektorin Kerstin Weiss. Und was er über seine Handy-Anwendung "City Hub" erzählte, wirkte außerirdisch. Denn die so viel beredete Bürgernähe hat es so noch nie gegeben.

Über die kostenlose Anwendung kann der Bürger mit seinem Handy direkt mit der Stadtverwaltung kommunizieren, ihr etwas mitteilen oder sich eine Information verschaffen.

Nur ein Beispiel zeigt dies, das voll und ganz dem städtischen Leitmotiv "Stadtbild und Infrastruktur" entgegenkommt. Ist etwa eine Parkbank defekt oder ist in irgendeiner Ecke Abfall liegen geblieben, braucht man nur ein Foto davon zu machen. Der Standort wird dann automatisch über GPS von der City Hub- Software erkannt und der Stadt übermittelt. Der Eingang wird bestätigt und an die zuständige Stelle weitergeleitet. Andererseits kann der Bürger oder der Tourismusgast alle möglichen Informationen abrufen: zum Beispiel über Wetter und Verkehr, Wander- und Radwege über Veranstaltungstermine oder auch über Unterkunft und Gastronomie.

Infos zur Therme

Auch Infos zur Therme, zu Serviceleistungen oder Sehenswürdigkeiten sind denkbar. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ganz zu schweigen von Unterstützung und Chancen, die die Stadt mit der App dem ansässigen Handel und Gewerbe bieten könnte. Das wäre ein echter Türöffner zum Kunden. Kaufkraft könnte besser in der Stadt gebunden werden. Selbst Vereine würden auf ihre Kosten kommen und sich mit Informationen präsentieren können.

Die Installation kostet die Stadt 2000 Euro, die monatliche Lizenz beläuft sich auf 120 Euro. Für Bürger, Handel und Gewerbe fallen keine Kosten an. Nicht umsonst spricht der Städtetag in Anlehnung an die digitalisiert Industrie von einem Baustein für eine "Stadt und Gemeinde 4.0". Ganz ohne Mühen geht es allerdings nicht. Denn es liegt auch an Bürger und Stadt selbst, die direkte Bürgerkommunikation mit Leben zu erfüllen. "Das wird eine aufregende Sache", meinte Bürgermeister Dietmar Fischer abschließend.