Zur Burg Liebenzell gibt es eine neue Zuleitung. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Zunächst Planungskosten von 200 000 Euro eingestellt / Neue Zuleitung zur Burg Liebenzell wird gebaut

Bad Liebenzell. Der Technische Ausschuss (TA) des Bad Liebenzeller Gemeinderats beschäftigte sich mit den Vorberatungen für die Wirtschaftspläne 2017 der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Nach dem von der stellvertretenden Stadtkämmerin Verena Fortenbacher vorgetragenen Zahlen könne der Bereich Wasserversorgung das kommende Jahr mit einem ausgeglichen Haushalt abschließen.

Gebühren bringen rund 1,3 Millionen Euro

Erwartet werden Einnahmen von mehr als 1,3 Millionen Euro aus den Wassergebühren. Dem stünden Investitionen von knapp 1,6 Millionen Euro gegenüber. Größter Posten ist mit einer Million Euro der Hochbehälter Lengenbach, wo erste Arbeiten zu Abriss und Neubau finanziert werden müssen.

Weitere 300 000 Euro sind für den Umbau des Hochbehälters Diebsfeld vorgesehen – samt einer neuen Füllleitung, die von einer geplanten Pumpstation im Hochbehälter Diebsfeld gespeist werden soll, um den Hochbehälter "Kaffeehof 2" zu befüllen. Bisher passiert dies von einer Pumpstation in der Eichendorffstraße aus.

Allein beim Punkt "Zuleitung zur Burg Liebenzell", für die 50 000 Euro in den Investitionsplan eingestellt werden sollen, hakten die TA-Mitglieder nach. Die neue Zuleitung, die von Unterlengenhardt her – also den Berg herunter – zur Burg geführt werden soll, würde eine marode Pumpstation ersetzen, die bisher Bad Liebenzells Wahrzeichen vom Tal aus versorgt. Eine Sanierung der bestehende Leitung am Hang wäre nur unter hohem Aufwand möglich.

Die Räte wollten sichergestellt wissen, dass die Arbeiten zum Bau der neuen Leitung mit anstehenden Erdarbeiten in diesem Bereich wie Abwasserbeseitigung oder Breitbandausbau, koordiniert werden. Zwar seien das getrennte Vorhaben, so die Verwaltung, man versuche aber immer, solche Projekte koordiniert durchzuführen.

Beim Stichwort Unterlengenhardt hakte Gemeinderat Volker Kliewer (Offene Liste) nach: Schon seit Jahren sei die Abwassersituation in Unterlengenhardt "mehr als prekär. Wir schieben dieses Thema, seit ich in diesem Gremium bin, vor uns her" – also mindestens seit 20 Jahren. Diese Mängel führen dazu, dass sich der Ort nicht wie erhofft entwickelt und Neubauprojekte blockiert würden. Kliewer: "Wir haben da einen echten Investitionsstau."

Sanierung ist ein dicker Brocken

Das bestätigte Bürgermeister Dietmar Fischer. Und rechnete vor, dass man die Sanierung der Unterlengenhardter Abwasserbeseitigung mit insgesamt rund vier Millionen Euro veranschlagt habe. "Ein echt dicker Brocken." Fischers Angebot an Kliewer: "Wenn Sie den Antrag stellen, 200 000 Euro Planungskosten in den Wirtschaftsplan mit aufzunehmen, unterstützen wird das gerne." Damit könnte man sukzessive in die Umsetzung gehen. Was sich Kliewer nicht zwei Mal sagen ließ: Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Wohl auch vor dem Hintergrund, dass im Bereich Abwasserbeseitigung die Zahlen eigentlich gut aussehen. Zwar werde man nach 2016 auch 2017 voraussichtlich einen Fehlbetrag einfahren, und zwar von 340 000 Euro; dem stünden aber Rücklagen aus den Jahren 2013 bis 2015 gegenüber, von denen man auch trotz des neuen Verlustes Ende 2017 noch mehr als 400 000 Euro in den Büchern stehen haben werde. Weshalb man auf eine Anhebung der Gebühren noch verzichte.

Größtes Investitionsprojekt 2017 im Bereich Abwasser: Die Fortsetzung der Sanierung des Liebenzeller Ortsnetzes, dieses Mal im Bereich "Schießrain".

Knapp 1,8 Millionen Euro der insgesamt 1,95 Millionen Euro Neuinvestitionen fließen allein in dieses Projekt – wobei man allerdings Investitionszuschüsse von rund einer Million Euro gegenrechnen könne.