Mehr als 200 Paare kämpften beim Jugendtanzfestival in Bad Liebenzell um Punkte. Fotos: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendtanzfestival: 25 Entscheidungen mit mehr als 200 Paaren / Weg an die Spitze ist sehr hart

Von Albert M. Kraushaar

In Sachen Tanzsport ist die Kurstadt Bad Liebenzell fit. Jüngstes Beispiel dafür war die achte Auflage des Jugendtanzfestivals, eine Veranstaltung, die in Teamarbeit vom Tanzsportzentrum Calw und dem Schwarz-Weiß Pforzheim organisiert wurde.

Bad Liebenzell. An zwei Tagen standen für mehr als 200 Paare in Latein und Standard 25 Entscheidungen an. Als Lohn warteten auf die Siegerpaare kleine Goldbarren. Diese und kleine Geschenke waren jedoch nur ein Teil des Antriebs für die jugendlichen Paare. Der wesentlich größere Motivationsfaktor ist ein komplizierter Mix aus Platzierungen und den dafür zu erzielenden Punkten, die zum Start in den nächst höheren Leistungsklassen berechtigen. Der Weg nach oben im Tanzsport ist weit und hart. 13 Wertungsrichter aus Clubs von Karlsruhe bis Bremen, Unterhachingen und Ludwigsburg hatten die schwierige Aufgabe, die kleinen Fehler in der Technik, Defizite bei der Ausstrahlung, konditionelle Basis bis hin zur Kreativität der Figuren zu beurteilen. Für den Laien ist das oft unverständlich,ebenso für die zahlreich mitgereisten Trainer, Betreuer, Eltern und Verwandten, die ihre Schützlingen manchmal in einem besseren Licht sehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Eindrücke und Urteile von Menschen voneinander abweichen. Beim Tanzsport bekommt man das nach Rumba, Tango, Cha-Cha-Cha und Jive Schwarz auf Weiß in den Wertungszahlen Eins bis Sechs vorgehalten. Die unterschiedliche Beurteilung ist eine Sache, die andere ist die Reaktion darauf. Manchmal muss man lächeln, auch wenn man sehr enttäuscht über die Wertung ist. Die jungen Sportler lernen Runde für Runde fast schon im Minutentakt mit Sieg, Platzierung und Niederlage umzugehen. Tanzen, das ist auf diesem Niveau wie es in Bad Liebenzell zu beobachten war, in Sachen Tempo, Dynamik, Beweglichkeit bis hin zur Ausstrahlung ein Hochleistungssport.

Hochburgen vertreten

Auf der Starterliste standen vornehmlich Tänzer aus dem süddeutschen Raum mit Hochburgen wie Ludwigsburg, Freiburg, Heilbronn, Feuerbach, Rastatt, Sinsheim und Tübingen. Aber auch aus Mutterstadt oder Gießen waren Teilnehmer in den Schwarzwald gereist. Die Region war unter anderem mit den Tänzern von Rot-Weiß Böblingen sowie dem Ausrichter Schwarz-Weiß Pforzheim und Tanzsportzentrum Calw, vertreten. Letzteres unter anderem mit den Geschwistern Salvatore und Corinne Veronica Verde, die in der Jugendklasse B Latein knapp den Einzug in das Finale verfehlten. "Wir hatten uns etwas mehr erwartet", räumte die ehemalige Weltmeisterin und aktuelle Sportwartin des Tanzsportzentrums Calw, Anita Pocz, ein. "Vielleicht hat es am Ende etwas an der Kondition gefehlt, ich konnte letzte Woche nicht trainieren", sagte Salvatore Verde. Andere wie das Siegerpaar Erik Wittenbeck/Michelle Gette (Jugend A Latein) vom Schwarz-Weiß Club Pforzheim strahlten dafür um die Wette.

Sämtliche Platzierungen sind im Internet unter www.bad-liebenzeller-jugendtanzfestival.de zu finden.