Zahlreiche Hindernisse galt es beim Sponsorenlauf des Teenagermissionstreffens zu überwinden. Foto: Lengler Foto: Schwarzwälder-Bote

2000 Teilnehmer beten bei Teenagermissionstreffen im Monbachtal / Jugendliche erlaufen 26 000 Euro

Bad Liebenzell. Hunderte Zelte, laute Musik, betende Teenager: Normalerweise ist das Monbachtal bei Bad Liebenzell bekannt für Ruhe und Idylle. Jetzt war alles anders.

Rund 2000 Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus einigen Nachbarländern kamen zum Teenagermissionstreffen. Dort feierten sie gemeinsam Gottesdienste, hörten Vorträge und Predigten verschiedener Referenten, kamen mit Missionaren ins Gespräch und nahmen an vielen Angeboten teil. Das Treffen stand in diesem Jahr unter dem Thema "Wer?" und wurde von der Liebenzeller Mission sowie dem Süddeutschen und Südwestdeutschen Jugendverband "Entschieden für Christus" (EC) veranstaltet.

Jeder Mensch komme an Situationen im Leben, in denen er scheitere oder sich im Rückblick einen anderen Ausgang gewünscht hätte, sagte Jugendreferent Pierre Dispensieri (Bad Liebenzell): "Wie gerne würden wir doch immer wieder einfach einmal zurückspulen an bestimmte Kreuzungen in unserem Leben. Manchmal können wir es kaum verstehen, wie etwas schief gehen kann, das so hoffnungsvoll begonnen hat." Bei Christen seien solche Situationen häufig damit verbunden, dass "Gott aus ihrem Dialog ausgeschlossen wird", sagte Pierre Dispensieri. Der Jugendreferent rief die Teenager auf, dem zu vertrauen, der das Leben erfunden hat: "Gott hat dich erschaffen und du bist ihm unendlich wichtig. Es ist ein Kennzeichen unseres Gottes, dass du über alle Maßen wertvoll bist."

Der Umgang mit Leid und schwierigen Phasen im Leben war immer wieder Thema beim Teenagermissionstreffen. Missionar Tobias Schuckert aus Japan beantwortete Fragen der Jugendlichen: "Darf ich als Christ Gedanken des Zweifels haben und Gott für Leid verantwortlich machen?" "Verlässt Gott manchmal auch Menschen?" "Warum antwortet Gott manchmal nicht, selbst wenn ich zu ihm bete?"

Es sei gut, Zweifel und Widerspruch im Glauben vor Gott zu bringen, sagte Tobias Schuckert: "Wir brauchen nichts zu beschönigen. Gott hält das aus." Das Schwierigste im Leben eines Christen sei, wenn Gott schweige, so Schuckert. "Gott mutet es uns manchmal zu, dass er nicht sofort antwortet." Häufig erlebe man solche Lebensphasen im Nachhinein jedoch als Zeiten des Wachsens. Für ihn sei besonders wichtig, dass Schmerzen und Leid nicht das letzte Wort haben. "Ich weiß nicht, warum Gott manches zulässt. Aber ich weiß, dass er dich nie loslässt."

Im Laufe des Wochenendes konnten die Teilnehmer an verschiedenen Seminaren und Workshops teilnehmen. Sie beschäftigten sich mit Fragen wie Glauben im Alltag, Berufsorientierung, Freundschaft und Sexualität oder nahmen an einer Abenteuerwanderung teil.

Zum täglichen Programm gehörte die Möglichkeit, gemeinsam in der Bibel zu lesen und ein Bühnenprogramm mit Showeinlagen. Jeweils am späten Abend trafen sich Jugendliche im Großzelt, um mit einer Band rockige Lieder zu singen.

Ein Sponsorenlauf über einen Hindernisparcours durch Wasser, Sand und Matsch war zum achten Mal der Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. Der Erlös des Laufs kommt der Aktion "Weltweit Hoffnung schenken" im Bangladesch zugute. Dort werden unter anderem kirchlich-soziale Projekte für Kinder und Jugendliche sowie Projekte zur Gesundheitsversorgung unterstützt. Bei dem Sponsorenlauf kamen rund 26 000 Euro als Erlös zusammen. Das Teenagermissionstreffen findet seit 1973 jährlich und seit gut 30 Jahren im Monbachtal statt. Die meisten Teilnehmer reisen mit ihren Jugend- oder Teenkreisen an und übernachten in Zelten.