In Bad Liebenzell wird kräftig in die Trinkwasserversorgung investiert. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Austausch der Trinkwasserleitungen

Kaum sind die Haushalte der Stadt Bad Liebenzell und der Eigenbetriebe verabschiedet, da beginnt das große Geldausgeben. Der Gemeinderat gab die Mittel für den Neubau des Hochbehälters Lengenbach frei.

Bad Liebenzell. Wobei die mit dem Projekt verbundenen Auftragsvergaben aufgrund noch ausstehender Förderzusagen gesplittet wurden: sofort losgehen kann es mit dem Neubau des Hochbehälters, der gut 1,5 Millionen Euro inklusive Zu- und Ableitungen kosten wird. Weitere rund 210 000 Euro für gleichzeitig geplante Kanalarbeiten im Bereich des Lengenbachwegs wurden in Form einer Ermächtigung für die Bad Liebenzeller Stadtverwaltung für den Fall freigegeben, dass der erwartete, aber final noch nicht bewilligte Zuschuss von 80 Prozent dafür auch tatsächlich eintrifft.

Auftragnehmer für Hochbehälterneubau und Kanalarbeiten wird als günstigster Bieter der bereits erfolgten öffentlichen Ausschreibung das Bad Liebenzeller Unternehmen Hirschberger & Kusterer Hoch- und Tiefbau GmbH sein. Insgesamt waren nur zwei wirksame Gebote für die Ausschreibung eingegangen, was die Stadtverwaltung in ihren Erläuterungen auf die derzeit hohe Nachfrage nach Baudienstleistungen in der Region zurückführt.

Schon seit längerem vom Landratsamt angemahnt

Der Neubau des Lengenbacher Trinkwasser-Hochbehälters wurde bereits seit längerem vom Landratsamt als Aufsichtsbehörde bei der Stadt Bad Liebenzell angemahnt, da der aktuelle, noch aus dem Jahr 1903 stammende Bau mit nur einer Wasserkammer und ohne Betriebsgebäude längst nicht mehr modernen Anforderungen entspricht. Außerdem sei der bisherige Zugang allein über einen Schachtdeckel oberhalb des Wasserspiegels nicht betriebssicher.

Aus diesem Grund soll der bestehende Hochbehälter zu allererst abgerissen werden, wofür in nächster Zeit die vorhandenen Zuleitungen stillgelegt werden müssen. Der Neubau sieht insgesamt zwei Wasserkammern vor, wobei auch die Zuleitung zum städtischen Wassernetz in insgesamt drei Bauabschnitten unter anderem entlang des Lengenbachwegs bis zum Anschluss am Lindenplatz umgesetzt werden soll.

Geplant sei, im Rahmen des zweiten Bauabschnitts im Bereich des Lengenbachwegs den hier noch fehlenden Abwasserkanal einzubauen – und zwar ab dem Gebäude Lengenbachweg 26 bis auf Höhe des Grundstücks Lengenbachweg 6. Dazu gehöre auch der Anschluss der Gebäude Lengenbachweg 20 und 21, die bis heute nicht mit dem öffentlichen Kanalnetz verbunden sind und bisher noch über Drei-Kammer-Kläranlagen verfügen. Da diese nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen, müssen sie laut Gesetzeslage stillgelegt werden, woraus sich die Notwendigkeit zum Anschluss ans öffentliche Kanalnetz ergibt.

Verwaltung rechnet mit baldigem Beginn

Der geplante Kanal soll in Gusseisen ausgeführt werden und wird rund 360 Meter lang sein. Der Bau erfolgt parallel zum Bau der neuen Trinkwasserleitung. Die Stadtverwaltung rechnet nach Freigabe der Mittel und der offiziellen Auftragsvergabe mit einem zeitnahen Baubeginn.

Insgesamt wurde für die Gesamtmaßnahme eine rund einjährige Bauzeit veranschlagt. Im laufenden Haushalt der Eigenbetriebe Wasserversorgung wurde dafür ein Betrag von Millionen Euro des 1,5 Millionen Euro teuren Hochbehälterbaus eingestellt, wobei Förderzusagen für 1,25 Millionen Euro (80 Prozent der Gesamtkosten) bereits vorliegen. Die restlichen Mittel sollen im kommenden Haushaltsjahr aufgebracht werden.