Der Glaskünstler Johannes Schreiter bei der Arbeit. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Glaskünstler Johannes Schreiter stellt seine Entwürfe für Monakamer Kirche vor

Bad Liebenzell-Monakam. Im Rahmen des Reformationsjubiläums hat sich in der Kirchengemeinde Monakam-Unterhaugstett ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit dem Thema "Reformation – Kirche und Kunst" beschäftigt hat. In den Gesprächen mit verschiedenen Künstlern ging es um die Weiterentwicklung von Botschaft und Bild in Kirchengebäuden.

In einem spannenden Prozess hat sich dabei immer mehr der Wunsch nach Kunstglasfenstern verdichtet, sodass die Kirchengemeinde unter verschiedenen Bewerbern den Glaskünstler Johannes Schreiter aus Langen (Hessen) mit Entwürfen für zwei Motivfenster an der nördlichen Seite der Monakamer Kirche betraute. Die Fenster sollten in konstruktiver Auseinandersetzung zum Monakamer Altar von 1497 stehen und zum Dialog mit der Kunst der heutigen Zeit beitragen.

Ausgehend von dem spätgotischen Altar mit seinen Passionsszenen wurden in der Fortsetzung des neutesta- mentlichen Heilswegs und im Zusammenwirken von Künstler und Kirchengemeinde die Themen Ostern und Pfingsten benannt. Die Entwürfe lagen bereits zum Reformationstag 2017 der Kirchengemeinde vor.

Hohes Ansehen

Nun stellt Johannes Schreiter am Freitag, 8. Dezember, selbst die Entwürfe vor. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Monakamer Kirche. Schreiter ist einer der bedeutendsten Glaskünstler der Gegenwart und genießt national und international hohes Ansehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kirchengemeinde. Weltweit sind viele seiner Arbeiten im Besitz wichtiger Sammlungen, namhafter Institutionen und Museen. Schreiter-Fenster faszinieren den Betrachter beispielsweise im Frankfurter Kaiserdom, im Ulmer Münster, in der Johanneskirche zu Weinsberg und in der Kapelle des Frankfurter Flughafens. Schreiters zum Teil monumentale Glasbilder begeistern die Besucher in der Heidelberger Petrikirche, der Stiftskirche in Stuttgart und den Nikolaikirchen in Kiel und Stralsund.

Schreiters Schaffen genießt Weltruhm, den er einerseits einer unverwechselbaren, eigenständigen Bildsprache, anderseits außergewöhnlicher Sensibilität im Umgang mit historischer Architektur verdankt. Seine Glaskunst ist Einladung zur Konzentration im Kirchenraum, zu Stille, Meditation und Gebet.

Energiegeladen und experimentierfreudig, bodenständig, bescheiden, tief religiös, das sind die Charaktereigenschaften, die jeder zuerst nennt, der den ehemaligen Städeldirektor, Ehrendoktor der theologischen Fakultät Heidelberg und Bundesverdienstkreuzträger kennt.

Bei der Begegnung in Monakam ist auch der Geschäftsführer des Derix Glasstudios aus Taunusstein, Rainer Schmitt, dabei. Er erläutert die Entstehung der Glasbilder vom Entwurf über die Glasherstellung bis zur Realisierung.