Am Nagoldufer im Kurpark könnten Sitzecken oder eine Liegewiese entstehen. Tourismus-Direktorin Kerstin Weiss präsentierte dem Gemeinderat etliche Ideen. Foto: Eitel

Gemeinde will sich touristisch noch besser aufstellen. Drittes Obergeschoss der Therme soll ausgebaut werden.

Bad Liebenzell - Einen Überblick über den aktuellen Stand bei der Umsetzung des Tourismuskonzepts vermittelte Tourismus-Direktorin Kerstin Weiss in der jüngsten Sitzung des Bad Liebenzeller Gemeinderats.

Wir stehen gar nicht so schlecht da bei den Übernachtungszahlen, leitete sie ihren Vortrag mit positiven Aspekten ein. Für 2016 weist die Statistik mehr als 183 .800 Übernachtungen aus, das sind mehr als bei den Nachbarbädern Bad Wildbad (172 .650) und Bad Teinach (83. 600). Darauf kann man sich nicht ausruhen. "Den Kurgast gibt es nicht mehr, er wird auch nicht mehr kommen", warf Weiss einen nostalgischen Blick zurück auf goldene Kurbadzeiten. "Heute haben wir andere Gäste, und wir müssen uns danach ausrichten, was sie haben wollen", unterstrich sie die Wichtigkeit eines bedarfsorientierten Angebots.

An oberster Stelle stehe dabei ein komfortabel ausgestattetes Hotel, für das man einen Investor suchen müsse, so Weiss. Insgesamt gelte es aber, ein positives Bild von Bad Liebenzell zu vermitteln. Ein Negativimage durch Schlechtreden sei schädlich: "Wir stehen alle auf dem gleichen Floß. Ob die Neugestaltung gelingt, hat jeder mit in der Hand", rief Weiss zum Zusammenhalt auf.

"Schwarzwalderlebnis" gesucht

Die mit der Beratungsgesellschaft "ift" entwickelten strategischen Zielgruppen von Gästen fasste sie kurz zusammen. Es seien Besucher, die ein "Schwarzwalderlebnis" im Rahmen einer Sommerfrische oder einer Winterwellness wünschten, die daneben wanderten oder auf dem Nagold- Radweg zum Monbachtal radeln wollten. Eine wichtige Gruppe seien auch Gäste, bei denen Gesundheit und Wohlbefinden an oberster Stelle stünden. Hier könne Bad Liebenzell vor allem mit der Vermittlung von differenzierten Bezügen zum Wasser punkten. Auch über Veranstaltungen, Ereignisse und Tagungen könne die Stadt künftig von sich reden machen.

Dass man in Bad Liebenzell Schritt für Schritt auf Gäste-wünsche eingeht, zeigen die bisherigen und die laufenden Aktivitäten. So wird am 1. Dezember die neu gestaltete Trinkhalle im Kurpark eingeweiht. Die Einführung eines Online-Gutscheinsystems für die Paracelsus-Therme habe sich bewährt, so Weiss. Die Umsatzentwicklung bei der Therme weise deutlich nach oben, fügte sie hinzu.

Die von Weiss vorgelegte Prioritätenliste fasst die derzeit laufenden und mittelfristigen Projekte zusammen. Ganz oben angesiedelt ist der Ausbau der Bezüge zum Wasser. Ziel ist es, Wasser für den Gast zum Erlebnis zu machen. Hierzu gehören unter anderem eine Terrasse zur Nagold, sowie die Schaffung von "Relaxinseln" durch Ufergestaltung. Dazu gehören ein Fontänenpark als Teil des Kurparkes sowie ein Quellenpfad. Eine wichtige Aufgabe ist die Schaffung von Verweilangeboten zur mentalen Entspannung, wobei der Ausbau des dritten Obergeschosses der Therme ins Spiel kommt. Dort könnte sich auch die Ansiedlung eines renommierten Fitnessstudios lohnen.