Zur Neugestaltung des Ochsenareals soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtebaulicher Wettbewerb für das Ochsenareal gefordert

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell. Schon auf der ersten Versammlung des neu gegründeten Bad Liebenzeller Heimat- und Geschichtsverein haben die Mitglieder eine Resolution zur künftigen Gestaltung des Ochsenareals verabschiedet.

Viele Bürger können sich noch immer nicht an den Kahlschlag im Ochsenareal gewöhnen. Wehmütige Erinnerungen an das traditionelle Gebäude und heimliche Wahrzeichen der Oberstadt werden wach. Ein bedeutender Teil der traditionsreichen Geschichte der Stadt Bad Liebenzell sei damit beendet, heißt es in der vom Vorsitzenden Helmut K. Schiek verfassten Resolution. Deren Blick ist jedoch nach vorne gerichtet und beinhaltet im Wesentlichen die künftige Gestaltung. Die Stadt müsse jetzt die Chance wahrnehmen, die frei gewordene innerstädtische Fläche einer behutsamen und erfolgreichen städtebauliche Entwicklung zuzuführen.

Die bisher vorgelegten Planungen entsprächen nicht den Vorstellungen eines sehr großen Teils der Bürgerschaft. Sie füge sich in keiner Weise in die umgebende kleingliedrige Bebauung der Oberstadt ein, ja sie zerstöre sogar das gewachsene Stadtbild zwischen der Stadtkirche St. Blasius und den alten Schulgebäuden. Der Heimat- und Geschichtsverein empfiehlt deshalb dringend die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs. Nicht die Gewinnmaximierung, sondern die städtebauliche Qualität müsse dabei Priorität haben. Flach- und Pultdächern erteilt die Resolution eine klare Absage und unterstützt damit die bisherige kritische Bewertung vieler Bürger, die sich für Gebäudetypen mit Satteldächern aussprechen.

Der Heimat- und Geschichtsverein fordert deshalb die Beteiligung der Bürger bei den Planungen und ist gerne auch selbst bereit seine Erfahrungen einzubringen.

Noch auf andere, recht unangenehme, Weise ist das Ochsenareal in der letzten Zeit ins Gespräch gekommen. Seit Monaten leiden die Anwohner und Kurgäste unter dem unerträglichen Baulärm beim Abriss der Gebäude und dem Ausheben der Baugruben. Da der alte Untergrund total mit Beton aufgefüllt ist, waren zur Beseitigung umfangreiche Bohrarbeiten erforderlich. Die Arbeiten beginnen bereits früh morgens um sieben Uhr, und in der Nachbarschaft fangen die Scheiben an zu vibrieren. In der benachbarten Schule musste der Unterricht stellenweise unterbrochen werden.