Mit der Erweiterung seines Betriebs stößt Rauausstatter Stark ein Pilotprojekt an. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Raumausstatter Stark gestaltet Präsentationsraum, obwohl Haus zum Verkauf steht

Von Steffi Stocker

Bad Liebenzell. Eine 90 Quadratmeter große Ausstellungsfläche eröffnete der Raumausstatter Stark jüngst in Bad Liebenzell. Unmittelbar neben dem bekannten und bestehenden Laden realisierte das seit 113 Jahren bestehende Familienunternehmen damit ein Pilotprojekt.

"Wir wollen ein Beispiel geben, wie mit Leerständen umgegangen werden könnte", sagte Achim Stark anlässlich der Einweihung. Natürlich könne der Raumausstatter nun umfangreicher präsentieren, vor allem im Bereich des Parketts. Doch sei die Realisierung weit mehr als eine Geschäftserweiterung. Sie solle vielmehr als Startschuss für Nachahmer verstanden werden. "Es sind mehrere Beteiligte, um das Erscheinungsbild in Bad Liebenzell aufzuwerten", erklärte Stark. Bewusst habe die Familie den nebenan liegenden Ladenraum auserkoren, obwohl sie gegenüber Eigentümer ist.

Allerdings wäre es kontraproduktiv, den dienstleistenden Mieter auszuquartieren. Demnach steht das Haus, in dem sich die neuen Ausstellungsräume befinden, zum Verkauf. "Mit unserem Projekt gewinnt es zusätzlich an Ausstrahlung", meinte der Unternehmer zur Kooperation mit dem Eigentümer. Dieser hatte die Miete deutlich reduziert und auch in die Fassade investiert. "Mit relativ geringen Ausgaben haben wir den Innenbereich renoviert", sagte Stark. Alles sei so gestaltet, um innerhalb eines Tags abgebaut zu werden, falls ein Verkauf anstünde.

Zwar habe sich die veraltete Elektrik bei den Kosten bemerkbar gemacht, doch habe man vor dem Hintergrund der unter Umständen zeitlich begrenzten Präsentation beispielsweise auf sanitäre Anlagen verzichtet.

"Wir brauchen Kreativität und Querdenken, um Atmosphäre zu schaffen", lobte er die Gestaltung durch Tochter Nina Stark und Mitarbeiterin Katja Leipold. Sie hatten mit flexiblen Elementen der Ausstellung ihre Note verliehen. Stark kann sich vorstellen, dass ungenutzte Schaufenster auch durch Handwerker bestückt werden. Er warb um ein Netzwerk oder Patenschaften.

"Wir sind auf Mitspieler aus Gewerbe und Industrie angewiesen", sagte Bürgermeister Dietmar Fischer und würdigte damit die Initiative der Familie Stark. Die optische Entwicklung der Räume sei ein Gewinn und er hoffe auf einen Domino-Effekt. "Wenn es über Generationen hinweg funktioniert, stellt sich langfristig der Erfolg ein", sagte Fischer und stellte weitere Initiativen innerhalb der Stadt in Aussicht.