Andreas Sondej hat den elterlichen Betrieb in Monakam übernommen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Elterlichen Betrieb übernommen / Auch aus Stuttgart finden Gäste den Weg in den "Hirsch"

Bad Liebenzell-Monakam. Andreas Sondej ist seit Jahresbeginn Besitzer des Gasthauses Hirsch in Monakam. Der Koch hat zusammen mit Ehefrau Simone den Betrieb von seinen Eltern Werner und Rosemarie Sondej, bei denen er bislang Pächter war, übernommen.

Andreas Sondej war vor knapp drei Jahren nach Hause zurückgekehrt. Zuvor war er Küchenchef bei Zwei-Sterne-Koch Johannes King im Söl’ring Hof auf Sylt. Schon damals hat er begonnen, das traditionelle Dorfgasthaus umzugestalten. Und sein Konzept geht offensichtlich auf. Obwohl Monakam abgelegen ist und an keiner Durchgangsstraße liegt, floriert das Restaurant. Bis aus Stuttgart kommen die Gäste, ebenso aus Pforzheim, dem Enzkreis, dem Kreis Böblingen sowie aus Calw und Umgebung.

Sondejs Können am Herd wird zunehmend wahrgenommen. So erfolgte 2015 die Aufnahme in den Slow Food Genussführer Deutschland. Im Gastronomieführer Gusto verbesserte sich das Restaurant von sechs auf 6,5 von möglichen zehn Punkten.

Das freut den Meisterkoch. Sondej ist aber keiner, der unbedingt nach den Sternen greifen möchte. "Der Gast muss es gut finden", lautet sein Credo. Seiner Beobachtung lassen sich viele Top-Gastronomen zu sehr von Führern wie Michelin oder Gault Millau lenken. Sondej freut sich über seine zahlreiche Stammkundschaft. Und serviert ihnen, was sie mögen.

Da durchbricht er zuweilen auch mal seine konsequente regionale Ausrichtung. Da gebe es mal ausgesprochenen Luxus. Zum Beispiel Hummer. Ansonsten wird zu rund 90 Prozent Essen aus der Region serviert. Etwa Gemüse von Opa Knapp, Simone Sondejs Vater. Ehemann Andreas pflegt seinen eigenen Kräutergarten und baut ihn nach und nach aus. Alle drei Wochen wechselt die Karte.

Lockere Atmosphäre

Einfach, aber gut lautet ein weiterer Grundsatz Sondejs. Der "Hirsch" soll ein Gasthaus bleiben mit einer lockeren und keiner steifen Atmosphäre. Das zeigt sich im umgestalteten Gastraum. Die Küche wurde inzwischen umgebaut, um darin zu zweit besser arbeiten zu können. Hinzu kommen zwei Kräfte im Service, ergänzt durch Aushilfen.

Pläne für die Zukunft gibt es viele. Konkrete Vorhaben kann der "Hirsch"-Wirt noch nicht nennen. Ziel sei es, den Betrieb weiter zu verjüngen.

Im Vergleich zu Sylt gibt es für Sondej jetzt mehr Abwechslung. Und das mag er offenbar: "Ich bin jetzt Gastgeber, Hausmeister und Gärtner." Und auch noch Forstwirt, da es auch noch ein Stück Wald zu bewirtschaften gibt.