Bürgerinformationsveranstaltung am 22. Juli 2013 mit rund 500 Interessierten im Bad Herrenalber Kurhaus: Axel Feucht von der T.A.S. Group steht am Mikrofon. Foto: Kugel

Offene Fragen bei Bäderprojekt: T.A.S. Group soll Stellung nehmen. Bad Herrenalb will Kreis möglicher Investoren erweitern.


Bad Herrenalb. Die Schreiben sind raus. Bad Herrenalb macht deutschen Unternehmen, die laut Bürgermeister Norbert Mai in Sachen Bäderprojekte einen Namen haben, die Schweizer Wiese schmackhaft.

Informationsmaterial über die Kurstadt samt Anschreiben wurden am Donnerstag versandt.

Wie berichtet, hat der Gemeinderat vorige Woche nicht öffentlich getagt mit dem Ergebnis: Bad Herrenalb werde den Kreis der möglichen Betreiber und Investoren für die Umsetzung eines Projektes erweitern. Nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid am 1. Dezember 2013 und der Aufstellung des Bebauungsplanes für ein neues Thermal- und Freizeitbad auf der Schweizer Wiese habe die Stadt die Verhandlungen über die Verträge mit den Investoren zu dem Vorhaben aufgenommen. "Bislang konnten jedoch in den Vertragsverhandlungen keine erkennbaren Ergebnisse erzielt werden", wurde in einer Pressemitteilung kundgetan. Bisher sei in den Gesprächen über die konkrete Umsetzung noch keine Einigung erzielt worden.

Bürgermeister Norbert Mai sagte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es mit den Investoren, der T.A.S. Group, Schweiz, keine vertragliche Verbindungen gebe. Man sei immer der Auffassung gewesen: "Verträge werden erst unterschrieben, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind." Dabei nannte er die Baugenehmigung sowie Bonitätsnachweise. Fazit: "Somit sind auch Regressansprüche an die Stadt ausgeschlossen."

Der T.A.S. Group sei mitgeteilt worden, dass jetzt mit anderen potenziellen Betreibern und Investoren das Gespräch gesucht werde. Es habe aber bislang keinen weiteren Kontakt gegeben. Es liege nun an ihr, sich dem Wettbewerb zu stellen. Einige Fristen habe man verstreichen lassen. "Die T.A.S. Group soll Stellung nehmen", sagte der Bürgermeister. Eine Mitteilung sei der Ordnung halber angebracht, ob die Akte geschlossen werden könne.

Das Stadtoberhaupt geht davon aus, dass es wegen der Schreiben Rückfragen gibt. Immerhin habe Bad Herrenalb eine positive Zukunft. Dabei nannte er die Gartenschau und die Stadtkernsanierung. Der Bürgerentscheid habe gezeigt: Die Bad Herrenalber wollten eine Veränderung. Es sei klar zum Ausdruck gekommen, dass sich die Kommune als Kur- und Tourismusstadt weiterentwickeln soll. "Das sind wichtige Merkmale für potenzielle Investoren", stellte der Rathauschef fest. Sie fänden eine optimale Grundlage vor.

Der Bürgerentscheid sei auf jeden Fall nicht vergebens gewesen. In die Zukunft müsse investiert werden. Man dürfe nicht stehen bleiben und zuschauen, wie "Bad Herrenalb nach und nach verfällt". Es gelte, das Zepter in die Hand zu nehmen.

Und wie geht es jetzt mit der defizitären Siebentäler Therme weiter? Das Thema müsse der Gemeinderat erörtern, so Mai. Doch gelte es erst einmal den Rücklauf der Schreiben abzuwarten. Danach beschließe das Gremium die Vorgehensweise.