Bad Herrenalb - Auf das geplante Millionen-Projekt in Bad Herrenalb wird jetzt wegen des anstehenden Bürgerentscheids auf der Homepage der Stadt eingegangen. Seit Samstag stehen Informationen bereit, am Montagnachmittag wurde das Online-Bürgerforum freigeschaltet. Einleitend heißt es: "In Bad Herrenalb findet am 1. Dezember der erste Bürgerentscheid in der Geschichte des Landkreises Calw statt." Zur Entscheidungsfindung gibt es Informationen rund um das geplante Vorhaben auf der Schweizer Wiese, unterteilt in die Sparten: Projektbeschreibung; der Sachverhalt; Ja oder Nein?; einmalige Zukunftschance; Pläne und Präsentationen; Termine; Infos zum Bürgerentscheid.

Unter anderem ist seit vergangenem Samstag im Internet zu lesen: Die Planung sehe vor, auf rund einem Drittel der Fläche der Schweizer Wiese ein Thermalbad mit hochwertigem Wellness- und SPA-Bereich zu realisieren, ergänzt durch ein familienorientiertes Erlebnisbad.

"Das Gesamtprojekt beinhaltet zudem mehrere gastronomische Betriebe sowie verschiedene Ladengeschäfte, Shops und Dienstleistungsbetriebe, die allesamt durch die öffentlichen Eingänge auch für Nichtbesucher des Bades zugänglich sind." Die Integration einer Fitnessanlage sei zudem vorgesehen, die neben dem klassischen Fitnessprogramm auch Angebote für Kinder und Senioren biete.

In einem separaten Bau hinter dem eigentlichen Bad seien zwei Hotels der Kategorien 2- und 3-Sterne-Plus vorgesehen. Das 2-Sterne-Plus-Haus spreche dabei insbesondere Kurz- und Geschäftsreisende an. Das 3-Sterne-Plus-Hotel solle hingegen von der Ausstattung an 4-Sterne-Plus-Qualität anlehnen, allerdings auf einige Service-Merkmale dieser Kategorie verzichten.

Ihr Nein steht für: die Schließung des unrentablen Thermalbades; den Rückgang der Übernachtungszahlen; weniger Tagesgäste und Kurzzeiturlauber; den Rückbau der touristischen Infrastruktur; die Abnahme der Kaufkraft; den Verlust an Lebensqualität; die Rückentwicklung Bad Herrenalbs zur Wohngemeinde, die Stadt wird ihren guten Namen als Tourismus- und Bäderstadt verlieren."

Weiter wird mitgeteilt: "Durch die Anbindung an die Stadtbahn S1 soll eine bequeme und umweltfreundliche Anreise ermöglicht werden. Wer hingegen mit dem Auto anreist, dem stehen ein Parkhaus mit rund 1500 Stellplätzen sowie eine Tiefgarage unter den Hotels mit weiteren 480 Stellplätzen zur Verfügung. Ausreichend Parkmöglichkeiten für die im Durchschnitt pro Tag erwarteten 1800 Besucher sind somit vorhanden. Die Parkplätze sind mit einer Mindestbreite von 2,80 Metern angelegt. Ein ausgeklügeltes Parkleitsystem, lichtdurchflutete Gestaltung, Musikuntermalung, die Ausstattung mit Notfallknöpfen und weitere Komfortmaßnahmen sorgen für bequemes und vor allem sicheres Parken."

Im Bad und in den angeschlossenen Betrieben (Gastronomie, Geschäfte und Hotels) würde man 500 bis 600 Vollzeit-Arbeitsplätze und eine derzeit noch nicht abschätzbare Anzahl an Teilzeitarbeitsplätzen schaffen. "Die Gastronomie und die Handelsflächen werden von den Investoren an Betreiber vermietet. Die Restflächen betreiben die Investoren selbst."

Seit der Präsentation des Entwurfs von Architekt Josef Kuon am 22. Juli werde das Thema der Bäderlandschaft intensiv diskutiert: "Die bevorstehenden großen Veränderungen rufen unterschiedliche Reaktionen hervor: Manche befürchten, dass die Größe und architektonische Gestaltung der Bäderlandschaft das Stadtbild negativ beeinflusst; einige fürchten eine starke Zunahme von Verkehr und Lärm." Unstrittig sei, dass die geplante Bäderlandschaft das Gesicht der Stadt verändern werde. "Dass es ein freundliches, frisches und einladendes Gesicht wird, liegt schon im Eigeninteresse der privaten Investoren." Wohl keinem Bürger falle der Abschied von der lieb gewonnen Siebentälertherme leicht. Des Weiteren ist zu lesen: In der Stadtentwicklung bedeute Stillstand Rückschritt. Deshalb müsse man die Chance für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt jetzt ergreifen.

Das Online-Bürgerforum Parteezy wurde gestern Nachmittag gegen 14.30 Uhr freigeschaltet. "Wir möchten Ihnen mit diesem Online-Bürgerforum die Gelegenheit geben, insbesondere Fragen zu dem geplanten Projekt zu stellen, die Ihnen zeitnah fachlich kompetent beantwortet werden", heißt es. Alle Fragen und Antworten sind beim kommunalen Netzwerk nachzulesen. Wobei sich Fragesteller registrieren müssen. 

Seite 2: Info

Unter der Rubrik "Ja oder Nein?" wird auf der Homepage aufgeführt: 

"Was bedeutet Ihre Ja-Stimme? Das Bäderprojekt kann verwirklicht werden – getragen von privaten Investoren, ohne finanzielles Risiko für die Stadt.

Mit ihrer Ja-Stimme stärken Sie den Tourismusstandort Bad Herrenalb; tragen Sie zur Schaffung von mehreren Hundert qualifizierten Arbeitsplätzen auch für künftige Generationen bei; unterstützen Sie den Aufbau und die Verbesserung der Infrastruktur; fördern Sie die Werterhaltung und Wertsteigerung von Immobilien; tragen Sie zur Sicherung und dem Ausbau des Personennahverkehrs bei; bejahen Sie eine dauerhafte Sicherung hoher Lebensqualität. Ihr Ja steht zudem für: erhöhte Steuereinnahmen und den Abbau der Schulden der Stadt; ein frisches Image der Stadt; eine gesteigerte Attraktivität für alle Generationen; eine positive Entwicklung der Einwohnerzahl, Spielräume für die gesamte Stadtentwicklung. Ihr Ja steht aber auch für: ein verändertes Stadtbild am Ortseingang von Ettlingen kommend; den Verkauf der Schweizer Wiese; mehr Menschen in der Stadt; den Einstieg in das Bauleitverfahren (Lärm-/Verkehrsgutachten etc.).

Was bedeutet Ihre Nein-Stimme? Das vorgestellte Bäderprojekt wird nicht realisiert.

Ihr Nein steht für: die Schließung des unrentablen Thermalbades; den Rückgang der Übernachtungszahlen; weniger Tagesgäste und Kurzzeiturlauber; den Rückbau der touristischen Infrastruktur; die Abnahme der Kaufkraft; den Verlust an Lebensqualität; die Rückentwicklung Bad Herrenalbs zur Wohngemeinde, die Stadt wird ihren guten Namen als Tourismus- und Bäderstadt verlieren."