Die Kurpromenade ist die Hauptstraße und bildet das städtische, einheitlich gestaltete Rückgrat des Kurortes. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Sitzung des Gartenschau-Ausschusses in Bad Herrenalb / Kosten von mehr als 12,9 Millionen Euro

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. "Baukosten und Zeitablauf" hat ein Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung des Bad Herrenalber Gartenschau-Ausschusses am Donnerstagabend gelautet. Stand Anfang März kommen mehr als 12,9 Millionen Euro zusammen. Wobei, wie Stadtkämmerin Sabine Zenker mitteilte, man die vom Gemeinderat beschlossenen Baunettokosten in Höhe von zehn Millionen Euro nicht überschreite.

Reinhard Domke (BF-BHA) legte auf eine transparente Aufschlüsselung der Kosten Wert. Damit auch die Bürger das Ganze nachvollziehen können. Bürgermeister Norbert Mai stimmte seinem Anliegen zu.

So machte zum Beispiel Zenker bei der Kurpromenade darauf aufmerksam, von Anfang an mit offenen Karten spielen zu wollen. Hier beläuft sich zwar die Gesamtsumme (Kostenberechnung Entwurfsplanung) auf knapp 2,4 Millionen Euro, unterm Strich kommen aber mehr als vier Millionen Euro zusammen. Allerdings sind die Zahlen, wie Ingenieur Daniel Ebbers vom Büro Isaplan aus Leverkusen sagte, "noch nicht voll realistisch". Die Maßnahmen könnten auch weniger kosten. Aufgeführt sind zusätzlich "Sonstiges Fahrbahn", "Sonstiges Nebenanlagen", "private Flächen", "Versorgungsleitungen" und "Entsorgungsleitungen", die alleine schon 805 000 Euro verschlingen.

Michael Theis (GL) plädierte in der Sitzung dafür, sich konstruktiv zu verhaltens sowie sich an das Abgesprochene zu halten. Und nicht ständiges Misstrauen an den Tag zu legen. Grund hierfür war die erneute Frage, warum kein Großunternehmen zum Zuge komme und kleine Pakete geschnürt würden.

Bei der Entwurfsplanung des Kurhaus-Vorplatzes habe sich "nicht groß was geändert", stellte Planerin Ulrike Böhm vom Büro bbzl aus Berlin fest. Dieser verbindet das Kurhaus über den großzügigen Querungsbereich mit der Kurpromenade und bildet den Auftakt zum Kurpark. Die Entwurfsplanung sieht eine gestalterische, räumliche und funktionale Aufwertung des Vorplatzes vor.

Vorgesehen ist ein in Reihen verlegtes Kleinsteinpflaster, in das Bänder aus Betonplatten als strukturgebende Intarsien eingelegt sind. Die Verbindung zwischen dem Bereich vor dem Mündungsbecken und dem Vorplatz Kurhaus wird über ein Plattenleitband betont.

Als Pflastermaterial verwendet man äquivalent zum Rathausplatz rötlichen Naturstein. Für den Aufenthalt werden besondere Bereiche festgelegt – so die nordöstliche Kante des Vorplatzes seitlich zum Eingang Kurpark.

Die Gesamtkosten nach aktueller Schätzung liegen bei rund 960 000 Euro (Netto-Baukosten etwa 840 000 Euro). Beginn soll Ende Juli sein, voraussichtlich im März 2016 will man fertig sein.

Ebbers machte noch mal deutlich, dass es sich bei der Kurpromenade um eine Landesstraße handle. Die Gehwegbreite betrage stets mindestens drei Meter. Wegen der Kurpromenade 7 habe die Planung komplett umgestellt werden müssen. Ein längsseitiges Queren sei im Übrigen immer möglich.

Die Neugestaltung unter funktionalen wie auch gestalterischen Gesichtspunkten spielt eine zentrale Rolle. Berücksichtigt in der Rahmenplanung wird unter anderem: eine fußgängerfreundliche Promenade, eine behindertengerechte Erschließung, ein antizipiertes Parkkonzept, eine fahrradfreundliche Gestaltung.

Bei der Verschiebung der Fahrbahn in Richtung Kurpark ist eine teilweise Umverlegung der Leitungstrassen (zum Beispiel Gas, Strom, Wasser) notwendig.

Die Neugestaltung der Kurpromenade wurde entsprechend der Vorstellung bei Klausurtagungen und der Entscheidungen bei Gemeinderatssitzungen ausgearbeitet.

Start der Arbeiten soll im Mai sein. Die Fertigstellung wird mit August 2016 angegeben.

Die Bad Herrenalber haben bekanntlich die Möglichkeit, sich aktiv am Prozess zu beteiligen. Beim Tagesordnungspunkt "Bürgerkarten Gartenschau ›Ideen und Anregungen‹" sprach Schultes Norbert Mai von tollen Anregungen. Sind doch mittlerweile zahlreiche Vorschläge eingegangen. Diese sollen nun in thematisierten Arbeitsgruppen aufgearbeitet werden.

Das Ergebnis will man dann dem Gartenschauausschuss sowie der Öffentlichkeit vorstellen.

Weitere Informationsveranstaltungen sind im April geplant. Das Ausstellungskonzept soll Ende Juli dem Gemeinderat vorliegen.

Wie in der Gartenschau-Ausschuss-Sitzung zudem zu erfahren war, arbeitet seit zwei Wochen Lisa Friedmann von der Förderungsgesellschaft für die baden-württembergischen Landesgartenschauen mbH (bwgrün.de) in Bad Herrenalb. Sie kümmert sich um die Kosten und Termine.