Zeitungsleute müssen einiges aushalten. Aber dass ihnen in öffentlicher Gemeinderatsitzung gründlich
Zeitungsleute müssen einiges aushalten. Aber dass ihnen in öffentlicher Gemeinderatsitzung gründlich der Kopf gewaschen wird, ist doch eher ungewöhnlich. Nicht in Bad Herrenalb.
Der Grund für die Medienschelte: Im Vorfeld wurde aus Sitzungsvorlagen zitiert. Pfui, was für ein Vergehen! Muss doch erst einmal der Gemeinderat tagen, bevor etwas Aktuelles in der Zeitung zu stehen hat.
Wo kämen wir denn hin, wenn die Öffentlichkeit vorab darüber informiert würde, worüber die Damen und Herren Stadträte gedenken, in ihrer Sitzung zu entscheiden. Und wenn plötzlich Hinz und Kunz sich vorab eine Meinung bilden würde. Nicht auszudenken, so etwas!
Voller Überzeugung wird also die Tageszeitung vor Ort dazu aufgefordert, genau das bleiben zu lassen, wofür sie da ist: nämlich aktuell über wichtige Themen zu informieren.
Dass auf der Homepage der Stadt die Sitzungsunterlagen weltweit und in epischer Ausführlichkeit abrufbar sind, scheint hier keine Rolle zu spielen. Hauptsache die Stadtoberen und Stadträte bleiben ungestört unter sich. Das wäre ja noch schöner, wenn plötzlich der gewöhnliche Bürger ein Wörtchen mitreden wollte.
