Verletztenrettung hatte oberste Priorität bei der Jugendfeuerwehrübung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptübung bei der Jugendfeuerwehr Bad Herrenalb / Sechs Löschfahrzeuge / Einteilung in Abschnitte

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb. Was wäre, wenn bei einem Autounfall eine Person eingeklemmt wäre, das Fahrzeug Feuer finge? Wenn es zur gleichen Zeit starke Rauchentwicklung im Gebäude daneben gäbe, Personen vermisst würden und Gefahrgutbehälter gelagert wären?

Genau das war das Szenario der Jahreshauptübung der Bad Herrenalber Jugendfeuerwehr am Samstag in und um die Dobeltalschule, zu der auch die Jugendwehren aus Bernbach, Neusatz-Rotensol, Dobel und Straubenhardt eingeladen waren.

Kein Wunder, dass nur wenige Minuten, nachdem der für die Einsatzleitung verantwortliche Jugendleiter Sascha Engelhardt aus Bad Herrenalb per Funk das Startsignal gegeben hatte, der vielstimmige Klang der Martinshörner das Tal entlang schallte. Sechs Löschfahrzeuge und mehrere Mannschaftstransportwagen rückten im Konvoi an, darunter auch das Einsatzfahrzeug des DRK Bad Herrenalb-Dobel.

Engelhardt hatte vorab eine Einteilung in Abschnitte vorgenommen und konnte nun beobachten, wie die Gruppen zügig, aber geordnet an ihre Aufgaben gingen: Die Bad Herrenalber unter "Abschnittsleiterin" Denise Wetzel rollten Schläuche zur Brandbekämpfung am Unfall-Auto aus und kümmerten sich zuallererst um die "verletzte" Person im Wagen. Am Eingang zur Schule, in deren Gängen die Nebelmaschine ganze Arbeit geleistet hatte, teilte "Abschnittsleiter" Daniel Kiesel die Mädchen und Jungs der Abteilungen Bernbach und Neusatz-Rotensol in Trupps zur Personensuche und Brandbekämpfung im Gebäude ein, während Philipp mit dem großformatigen Klemmbrett zur Atemschutzüberwachung aufmerksam am Eingang stand. Derweil hatte die Straubenhardter Jugendwehr oberhalb des Schulgebäudes eine Riegelstellung aufgebaut, um ein Übergreifen des "Feuers" Richtung Dobeltalhalle zu vermeiden.

"Wir haben einen leichten Job", schmunzelte Gruppenführer Jan, wurde aber von Jugendleiter Jochen Treiber aufgeklärt, welche Gefahren die große Hitze eines echten Brandes für Nachbargebäude bedeutet. Die Jugendwehr aus Dobel, mit 14 Mann am stärksten besetzt, hatte ein Löschfahrzeug am Dobelbach zur zusätzlichen Wasseraufnahme platziert – und Hagen, Lars und Luan mühten sich kräftig, den Schlauchwagen in Richtung Schulhof zu schieben. Jugendleiter Andreas Schatz teilte seine Mädchen und Jungs am unteren Schuleingang in Atemschutztrupps ein, die "Gefahrgutkanister" aus dem Gebäude bergen sollten – den Dekontaminationsplatz bauten weitere Einsatzkräfte zügig auf.

Unter den aufmerksamen Augen einiger Feuerwehrchefs, darunter Stadtbrandmeister Bernhard Hummel und Abteilungskommandant Andreas Link, schwirrten Funksprüche hin und her, am Platz des Jugendrotkreuzes um Jugendleiterin Sonja Zeltmann wurde eine gerettete Person nach der anderen zur Erstversorgung angeliefert.

Während Lisa aus Bernbach nach einer guten halben Stunde bereits wieder sorgsam die Rettungsleine in den Sack fädelte, gab Einsatzleiter Engelhardt um 15.15 Uhr den Funkspruch "Alle Personen gerettet, Einsatzende" durch. Selbstverständlich wurde noch auf- und eingeräumt, ehe es zum gemeinsamen Vesper ins Bad Herrenalber Magazin ging. "Manöverkritik gibt es heute keine", erklärte der Bad Herrenalber Jugendleiter, "es geht bei der Jugend in erster Linie um Spaß und Beschäftigung mit der Sache. Da bin ich zufrieden mit dem Ablauf."