Auch der Rastplatz am Wildgehege, vom Dobeltalweg kommend, soll ansprechender gestaltet werden. Foto: Gegeneimer

Projekt bei fünf Gegenstimmen beschlossen. Spendenbox für freiwillige Beiträge der Besucher soll aufgestellt werden.

Bad Herrenalb - Die Stadt bekommt einen neuen Themenweg. Die Umsetzung des Projekts Hirschpfad – mit der Maßgabe, den Bewilligungsbescheid für einen Naturparkzuschuss abzuwarten – wurde vom Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

So erhält der jetzige Dobeltalweg, verbunden mit einer Umrundung des Hirschgeheges, ein neues Gesamtkonzept. Kämmerin Sabine Zenker hatte zuvor erläutert, dass ein Rück- oder Abbau beziehungsweise eine reine Instandsetzung für die Stadt ebenfalls nicht unwesentliche Kosten brächten. Außerdem könne mit dem neuen Angebot bereits während der Gartenschau ein Signal für Bürger und Gäste gesetzt werden: Es geht auch nach der Schau noch was in der Siebentälerstadt.

Fünf Gegenstimmen

Trotzdem gab es beim mehrheitlichen Beschluss fünf Gegenstimmen und lebhafte Diskussionen im Vorfeld.

So stufte Stadtrat Hansjörg Rappold (CDU) den laufenden Unterhalt als schlicht zu teuer ein, auch Markus Merkle (FW) sprach dahingehend Befürchtungen aus.

Kämmerin Zenker erklärte, eine Spendenbox für freiwillige Beiträge der Besucher aufstellen zu wollen. Merkle nahm außerdem die Anfrage eines Bürgers aus der Bürgerfragestunde zu fehlenden bewirtschafteten Wanderhütten auf Bad Herrenalber Gebiet auf: "Gastronomie am Hirschgehege wäre eine gute Überlegung." Klaus Lienen (CDU) sah bereits die Einrichtung des Weges als finanziell überzogen an, dem schloss sich Wolfhart König (UBV) an: "Ein hoher Preis für die Nicht-Erlebbarkeit von Rotwild."

Andreas Tockhorn (BF-BHA) warf die Frage auf, wieso die Touristik den Dobeltagweg samt Lehrpfad nicht schon früher besser in Stand gehalten hätte, sodass keine so umfangreiche Sanierung erforderlich wäre. Außerdem bezweifelte er den tatsächlich rollstuhlgerechten Ausbau sowie dessen Notwendigkeit. Reinhard Domke (BfBHe) sprach sich für eine attraktive Einstiegsstelle aus: "Man findet den Startpunkt als Fremder gar nicht." Er vermisste ein Gesamtkonzept der Maßnahme. Pro Hirschpfad setzte sich Manfred Senk (GL) ein, der zum einen mahnte, es sei politisch unklug, Leader- und Naturparkfördermittel zurückzugeben und außerdem daran erinnerte: "Der Wildkatzenpfad fiel bei seiner ersten Vorstellung im Gemeinderat ebenfalls durch. Heute ist er ein großer Erfolg."