Das Bad Herrenalber Kurhaus ist in der Stadtmitte zu finden. Es liegt an der Kurpromenade. Foto: Becker

Gemeinderat beschäftigt sich mit Verpachtung und wird über Umbau-Arbeiten informiert.

Bad Herrenalb - 15 Punkte stehen am kommenden Mittwoch auf der Tagesordnung der Bad Herrenalber Gemeinderatssitzung. Bei zwei davon geht es um das Kurhaus. Genauer: um die Ausschreibung der Pacht und den Zwischenstand des Umbaus.

Start des Umbaus war im vorigen Jahr – bis zur Gartenschau, die am 13. Mai beginnt, sollen die Arbeiten fertig sein.

Bereits 2015 erfolgte die Vorstellung der erforderlichen Maßnahmen. Die geplanten Gesamtkosten von 600.000 Euro erhöhen sich voraussichtlich auf 798 000 Euro. Grund des Mehraufwands: Brandschutz: 100.000 Euro; Musikmuschel (Materialermüdung, Fäulnis, Wurmbefall, Alterung): 10.000 Euro; Ölfang, Abwasserbeseitigung Kurhaus: 25.000 Euro; Blitzschutz, Elektro: 11.000 Euro; Müllbox/Leergut: 21.000 Euro; Abriss Zwischengang Wandelhalle-Trinkpavillon: 25.000 Euro; technische Ausstattung, Lüftung (Filter, Geräuschminderung); Sanierung Gebäudesubstanz, Kurhaus, (Modernisierung Wände, Decken).

Der Umbau liegt laut Sitzungsvorlage weitgehend im Zeitplan. Die Malerarbeiten sowie die Sanierung der Musikmuschel zwar nicht ganz, man werde allerdings rechtzeitig zur Gartenschau fertig.

Im Haushalt 2016 wurden 600.000 Euro veranschlagt sowie 150.000 Euro für 2017.

Den Zwischenstand der Arbeiten erläutert der Architekt in der Sitzung.

Attraktive Parks

Auch geht es um die Ausschreibung der Pacht für das Kurhaus. Einleitend macht die Verwaltung darauf aufmerksam: Bad Herrenalb zeichne sich als Kur- und Tourismusstadt aus. Besonders hervorzuheben seien das Doppelprädikat (Heilbad, Heilklimatischer Kurort), die Auszeichnungen rund um regionale Produkte, Faire Trade und Nachhaltigkeit sowie die angegangenen Maßnahmen "zu einer guten Infrastruktur". Zudem wird aufgeführt: attraktive Parks zum Erholen und Flanieren, zahlreiche Natur- und Freizeitaktivitäten, Wellness- und Gesundheitsangebote, verschiedene Sehenswürdigkeiten (historischer Ortskern, Kloster) sowie umfangreiche Veranstaltungen und Kulturprogramme.

Das Kurhaus Bad Herrenalb (1890/91) sei das zentrale Veranstaltungs- und Versammlungshaus. Es beherberge nicht nur das Trinkpavillon (Ausschank des Heilwassers), es biete außerdem diverse Flächen drinnen und draußen inklusive Musikmuschel sowie öffentliches WLAN.

Das Kurhaus werde als Betrieb der gewerblichen Art im Haushalt der Stadt geführt. Die teilweise denkmalgeschützte Immobilie habe man bereits 1985 und 2010/2011 saniert. Man stärke die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Insbesondere die Barrierefreiheit im Sinne eines "Tourismus für alle" werde gewährleistet.

Erholungs- und Freizeitwert

Der öffentliche Kommunikationsraum mit WLAN ermögliche ein Zusammentreffen unterschiedlicher Generationen und Zielgruppen. Die Erlebnisqualität sowie der Erholungs- und Freizeitwert würden entsprechend des Tourismuskonzepts des Landes erhöht.

Hohe Aufenthaltsqualität

Die Modernität der Einrichtung sei in Verbindung mit der Stadtkernsanierung an die Umgebung angepasst und schaffe eine hohe Aufenthaltsqualität als Begegnungszentrum.

"Die Technik wurde an die verschiedenen Veranstaltungsformate angepasst, zum Beispiel Unterhaltung, Tagungen, Eventgastronomie. Dadurch kann die Auslastung des Kurhauses erhöht werden", heißt es des Weiteren.

In Bad Herrenalb sei keine vergleichbare touristische Einrichtung vorhanden.

Es hätten sich bereits erste Interessenten gemeldet. Spätestens am 1. Oktober soll Pachtbeginn sein.

Bei "Zielsetzung/Ausrichtung" werden folgende Punkte aufgeführt: Pächter muss zur neuen Konzeption Bad Herrenalbs und des Kurhauses passen; Qualität, regionale Produkte, Partner Nachhaltigkeit, Naturparkwirt; Veranstaltungsportfolio, das zur Konzeption passt, insbesondere zum Beispiel Hochzeiten und Tagungen; Erfahrungen mit vergleichbaren Häusern; Qualität des Servicepersonals; Ideen und Vorschläge zur zukünftigen Ausrichtung sowie zur Kurhaus-Konzeption und Angaben von Wünschen sind bei der Bewerbung erforderlich (Angaben zur Bewirtschaftung, Betriebsablauf, Veranstaltungsformate, Öffnungszeiten, Speisekarte, Finanzen und ähnliches).