Als die Gartenschau in Mühlacker am Sonntag zu Ende ging, bedankte sich Oberbürgermeister Frank Schneider bei den rund 1000 ehrenamtlichen Helfern. In Bad Herrenalb, wo 2017 das nächste Grünprojekt stattfindet, geht es jetzt um die aktive Beteiligung der Bürger. Foto: SchwarzwäldeKugel

Bürgerprojekte: Einstimmiger Beschluss des Ausschusses. Informationsabend am Dienstag. Aktive Bad Herrenalber gesucht.

Bad Herrenalb - Bei der Sitzung des Bad Herrenalber Gartenschau-Aussschusses ist es am Donnerstagabend um die Bürgerprojekte gegangen. Stadtoberhaupt Norbert Mai stellte vorab fest: Man sei in der glücklichen Lage, eine engagierte Bürgerschaft zu haben.

Innerhalb einer Gartenschau nehmen die Projekte traditionell einen wichtigen Platz ein. Solche Vorhaben von Bürgern für Bürger erhöhen die Akzeptanz und die Identifikation mit der Gartenschau – sowie mit der Stadt.

Ein Bürgerprojekt muss auf freiwilliger Basis begleitet werden. Es gilt, bei der Konzeptionierung, Planung und baulichen sowie gestalterischen Realisierung und späteren Betreuung dabei zu sein.

Jedes Vorhaben wird von einem "Mentor" fachlich begleitet. Zudem gibt’s eine Hauptansprechperson im Gartenschau-Team, die Termine, Einladungen oder Informationen koordiniert. Jede Gruppe trifft sich regelmäßig und bestimmt jeweils aus dem Kreis der Teilnehmer einen Sprecher. Wie Nina Schäfer, Leiterin für den Bereich Veranstaltungen und Bürgerprojekte des Eigenbetriebs Gartenschau, bei ihren Ausführungen bemerkte, dürfe hierbei der zeitliche Aufwand keinesfalls unterschätzt werden.

Wie berichtet, wurden auf circa 140 Ideenkarten von Bad Herrenalbern knapp 300 Vorschläge notiert. Diese ordnete man nun thematisch fünf Kategorien zu: "echte" Bürgerprojekte; Daueranlagen; Ausstellungen; Veranstaltungen; Sonstiges. Und nach folgenden Kriterien wurde die Auswahl getroffen: Realisierbarkeit; Finanzierbarkeit; Gartenschaurelevanz; Betreuung durch Gartenschau-Team machbar; Nachhaltigkeit/Dauerhaftigkeit.

Für Bürgerprojekte sind im investiven Haushalt der Gartenschau derzeit 30.000 Euro (brutto) eingestellt. Hiermit können ausschließlich dauerhafte Anlagen finanziert werden. Wobei Bürgermeister Mai von einem Platzhalter sprach. Für weitere gute Vorhaben würden sicherlich zusätzlich Mittel freigestellt.

Das Gartenschau-Team hat aus den 43 eingegangenen Vorschlägen zum Punkt Bürgerprojekte die drei am häufigsten genannten und umsetzbaren Vorhaben ausgewählt: Kloster/Kräutergarten mit historischem Rundweg; Bürger-/Themengarten auf dem Gartenschau-Gelände/Wanderwege; Blumeninitiative (gemeinsame Pflanzaktion). Hinzu kommen: Unterstützung durch finanzielle Beteiligung; Schulprojekte.

Positiv wurden die "tollen Vorschläge" aus den Stadtteilen erwähnt. Allerdings handle es sich hier um keine Bürgerprojekte im eigentlichen Sinne. Mit den Ortsvorstehern will man sich austauschen.

Die Ideen und Anregungen zu den weiteren Kategorien dienen als Anregung und werden von den Planern oder den jeweils zuständigen Bearbeitern auf ihre Machbarkeit überprüft. Im Bereich Veranstaltungen nimmt man fast alle Bürgerideen ins Gesamtprogramm auf.

Der Ausschuss bestätigte am Donnerstagabend einstimmig die ausgewählten Bürgerprojekte. Der Eigenbetrieb Gartenschau wurde mit der Realisierung und Projektbegleitung beauftragt – soweit die Finanzierung über den Haushalt der Gartenschau gesichert ist oder gesichert werden kann. Ein altgedienter Stadtrat zeigte sich nach der Sitzung übrigens positiv überrascht, dass es bei diesem Tagesordnungspunkt keine langwierige Diskussion gab.

Bei einem Informationsabend am kommenden Dienstag, ab 19 Uhr im Kurhaus werden jetzt die Bürgerprojekte detailliert vorgestellt. Möglichst viele aktive Teilnehmer will man gewinnen und Arbeitskreise bilden.