Hanne und Karl Pfeiffer sehen sich interessiert die Bilderausstellung zur Kirchengeschichte ihres Dorfes Rotensol an. Fotos: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Friedenskirche Rotensol: vielfältiges Jubiläumsprogramm

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb-Rotensol. Einen ganzen Sonntag lang feierten Rotensol und die Kirchengemeinde Neusatz-Rotensol das 50-jährige Bestehen ihrer Friedenskirche mit einem vielfältigen Programm.

Bereits der Gottesdienst am Vormittag war bestens besucht. "Es hat uns sehr gefreut, dass Besucher aus Bernbach, Dobel und so viele Gemeindemitglieder aus Neusatz und Rotensol gekommen sind", erklärte die Kirchenälteste Anita Müller-Friese. Pfarrer Harald Bähr ging in seiner Predigt auf die Inschriften der drei Glocken im Turm ein, deren kleinste namentlich passend zur Kirche den Spruch "Friede sei mit allen, die in Christus Jesus sind" trägt.

Nach dem Mittagessen im Waldkurhaus eröffnete ein an diesem Tag viel beschäftigter Pfarrer Bähr das Nachmittags-programm, im Laufe dessen er es sich nicht nehmen ließ, das eine oder andere Lied der Gemeinde mit der Gitarre zu begleiten.

Für ein Grußwort bat er als ersten Ortschaftsrat Peter Müller, stellvertretend für die bürgerliche Gemeinde, für die auch die Ortsvorsteher Hermann Schneider und Dietmar Bathelt anwesend waren, auf die Bühne. Müller befasste sich damit, "die Kirche im Dorf zu lassen" – nicht nur das Gotteshaus, welches mit den Wendepunkten eines Lebens verbunden sei, sondern auch die lebendige Gemeinde mit den Erfahrungen der Älteren und dem Elan der Jungen.

Zeichen des Wohlstandes

Dekan Joachim Botzenhardt sah die Friedenskirche als Zeichen des Wohlstandes nach dem Zweiten Weltkrieg, als Zeichen der Verbundenheit der Menschen mit ihrer Kirchengemeinde und nicht zuletzt dank ihres Namens als ein Zeichen großer Aktualität, da Frieden gerade heute wieder ein hohes Gut sei.

Auch Pfarrer Matthias Gerlach, bis 2003 Hirte der Gemeinde und seit einem Jahr in Feldrennach, erklärte humorvoll, "wenn man mir das passende Pferd stellt, werde ich sicher jährlich vorbei kommen – ebenso, wie einst vor der Reformation der zuständige Pfarrer aus Gräfenhausen".

Lina Rietschle, langjährige Mesnerin, deren verstorbener Ehemann Karl schon zu Zeiten des Kirchenbaus Kirchenpfleger war, erzählte von den Überraschungen der Bauphase, als ein Bagger im sumpfigen Gelände einsackte und zur Einweihung bei ähnlich prächtigem Wetter wie 50 Jahre später ein Vikar die Menschen auf einem – wenn auch klapprigen – Harmonium mit Musik beglückte. Und ein kräftiges Gewitter am Abend das Wasser bereits die Außentreppe hinunterschießen ließ. Gerda Pross, geborene Kull, Tochter des damaligen Bürgermeisters, fügte an, in welch taktisch kluger und uneigennütziger Weise ihr Vater das Geld für die Turmglocken gesammelt hatte. Umrahmt wurde der Nachmittag von Musik des Flötenkreises Dobel-Neusatz-Rotensol und einem Anspiel der Konfirmanden.

Reges Interesse fand zudem die Plakatwand zur Geschichte der Kirchengemeinde der vergangenen 50 Jahre.