Am Freitag wurde der modernisierte Bahnhof in Bad Herrenalb eingeweiht. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bahnhof: Rückbau eines Zugangsweges wird moniert / Gitter bei Gleisüberquerung

Bad Herrenalb. Der Bad Herrenalber Bahnhof wurde für rund eine Million Euro modernisiert und am vergangenen Freitag eingeweiht. Jetzt stellt Dieter Schäfer vom "Herrenalb Forum" die Frage, warum man den Bahnsteigweg nach Norden entfernt habe. Und warum Betroffene nicht befragt worden seien. Sein Schreiben ging unter anderem an Bürgermeister Norbert Mai, ans Landratsamt Calw und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG).

Bürger und Fahrgäste der AVG müssten nun alle "entgegen dem einfahrenden Bus-Verkehr laufen, danach durch das sehr schmale Pkw-Parkplatz-Zufahrts-Nadelöhr an der Straßenbahnhalle vorbei – mit zusätzlicher Gefährdung durch ein- und ausfahrende Pkw – und dann sogar noch voll über den ganzen Pkw-Parkplatz. Kein Fußweg, kein Winterdienst, außerdem für die Ersteren ein Umweg", so Schäfer.

Er gehe davon aus, dass sowohl die AVG als auch der Architekt das Beste wollten, andererseits aber auf Ortsinformationen angewiesen gewesen seien. Soweit ihm bekannt sei, "lief die Planung unter Einbeziehung von Herrenalber Beratung".

Wie gestern von der Stadtverwaltung zu erfahren war, sei zwar ein Bauantrag vorgelegt worden. Die Wegeführung habe man allerdings nicht diskutiert – dies sei ausschließlich die Angelegenheit der AVG.

Bestandsschutz verloren

Vonseiten der AVG war gestern auf Anfrage zu erfahren: Der Rückbau des Zugangsweges sei Bestandteil der baugenehmigten Planung gewesen "und wurde auch offen und transparent unter anderem auch in der Vorstellung im Gemeinderat kommuniziert".

Als Gründe werden in der Stellungnahme aufgeführt: Der angesprochene Zugangsweg verlaufe auf einem nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnsteig. Aufgrund der heute geltenden Rechtsvorschriften – durch den gesamthaften Umbau verliere man den Bestandsschutz – sei diese Nutzung so nicht mehr möglich. Deswegen müsste man parallel zum Gleis mit Abstand von 2,50 Metern einen neuen Zugangsweg bauen. "In Anbetracht der alternativen Wegeführung über den Park-and-ride-Platz und der für den Neubau erforderlichen Kosten hat sich die AVG für den Rückbau des Weges stark gemacht. Im Weiteren entspricht die Wegeführung im Bereich des bestehenden höhengleichen Gleisübergangs ebenfalls nicht mehr den heutigen Vorschriften." Eine Wegeanbindung in den Bahnübergangsbereich sei in der jetzigen Form nicht mehr zulässig, "deshalb wurde auch die Verlängerung des Bahnsteiges 3 ebenso wie der oben angesprochene Zugangsweg rückgebaut". Zur Erhöhung der Sicherheit würden beidseitig der Gleisquerung Umlaufgitter ergänzt beziehungsweise neu gebaut. "Die jetzt so ausgeführte Lösung erhöht somit deutlich die Sicherheit der Kunden und die Umwegebeziehung ist unter anderem vertretbar", heißt es abschließend.