Genießt auch den Ruhestand: Dieter Kaden, der ehemalige Chef der Deutschen Flugsicherung, feiert am morgigen Sonntag seinen 70. Geburtstag. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemaliger Chef der Deutschen Flugsicherung, Dieter Kaden, feiert am morgigen Sonntag seinen 70. Geburtstag

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Der ehemalige Chef der Deutschen Flugsicherung kann seine Wahlheimat Bad Dürrheim jetzt noch mehr genießen. Seit vergangenem Jahr ist er im Ruhestand. Am Sonntag feiert er im kleinen Kreis mit Familie und engsten Freunden seinen 70. Geburtstag. Noch bis Ende 2012 war Kaden als Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Flugsicherung GmbH Chef von 6000 Mitarbeitern und häufig rund um den Globus unterwegs. Damals waren es vor allem die Wochenenden, die er zu Hause in der Sonnenstraße in Bad Dürrheim verbrachte. Mit seiner Frau Anne zog er 2006 in die Kurstadt. Nach Bad Dürrheim hatte es die Familie gezogen, weil sie bereits von 1980 bis 1988 in Hochemmingen wohnte und sich in der Region sehr wohl fühlte.

In den 80er Jahren war es der berufliche Wechsel zu Kienzle, Villingen, der den im Ruhrgebiet im Marl groß gewordenen Dieter Kaden auf die Baar brachte. Der studierte Betriebswirt und Volkswirtschaftler hatte sich bei Kienzle in verantwortlicher Position um Marketing und Vertrieb gekümmert, war dann noch drei Jahre bei Philipps in Holland im Vorstand des Konzerns tätig, bis für ihn ein neues Abenteuer begann: 1991 wurde er vom Bundesverkehrsministerium berufen, die Organisationsprivatisierung der Bundesanstalt für Flugsicherung vorzubereiten und umzusetzen. Mit der Gründung der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurde Kaden mit der Führung der neuen Organisation beauftragt.

Ein bewegtes Berufsleben hat der Weltreisende nun hinter sich gelassen. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand übernahm der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der DFS, Klaus-Dieter Scheurle, die Nachfolge Kadens. "Wir telefonieren regelmäßig", erzählt Kaden von einem guten Verhältnis mit Scheurle.

Der Eintritt in den Ruhestand war für Kaden eine Zäsur, an die er sich gewöhnen musste, wenn die morgendlichen Wege nicht mehr zum Arbeitsplatz nach Langen oder Frankfurt führen. Doch auch im Ruhestand fühlt sich Kaden "pudelwohl", genießt zusammen mit seiner Frau die "gute Luft" in Bad Dürrheim und die "traumhafte Altstadt Villingens", um nur einige Reize der Region zu nennen.

"Es ist wichtig, geistig und körperlich in irgendeiner Weise etwas zu tun, um sich fit zu halten", betont Kaden, verweist dabei nicht nur auf das Golfspiel, das er beim Öschberghof betreibt, sondern auch auf die täglichen zwei Stunden Spaziergang mit seinem Hund, einem schwarzen Retriever. Geistige Anregung holen sich Kaden und seine Frau auch gerne bei kulturellen Veranstaltungen, unter anderem regelmäßigen Besuchen der Salzburger Festspiele. Außerdem bekleidet Kaden nach wie vor mehrere Posten in Aufsichts- und Verwaltungsräten von Banken und Versicherungen, rechnet aber damit, auch diese Aufgaben in den nächsten Jahren abzugeben. "Es ist richtig, Jüngere ranzulassen", befürwortet er diese Entwicklung.

Seinem 70. Geburtstag sieht er mit Gelassenheit entgegen. Als Einschnitt habe er vielmehr seinen 40. erlebt, in einer Zeit, als er Vorstandsaufgaben bei Phillips übernahm. Damals hatte er den Eindruck, seine Jugend hinter sich zu lassen.

"Gesundheit ist das A und O", erhofft sich Kaden noch viele schöne Jahre mit Familie und Freunden. Und hat auch noch mehrere Ziele. Unter anderem eine weitere Reise durch die USA, dann auf der Route 66, die den Osten und Westen Nordamerikas miteinander verbindet. Bereits zum 60. Geburtstag hatte ihm seine Frau ein Banjo mit einer Visitenkarte eines Musiklehrers in Villingen geschenkt. Wieder ein wenig Banjo-Unterricht zu nehmen, nachdem er dieses Instrument während seiner Studentenzeit in einer Band im Ruhrgebiet spielte, stehe auch noch an.

Nach wie vor verfolgt er das Thema Flugverkehr und reist noch hin und wieder mit dem Flugzeug. Schließlich, so seine Erfahrung, "ist das Fliegen das sicherste Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu gelangen". Seinem neuen Lebensabschnitt als Ruheständler genießt er. "Das lässt mich nicht mehr zurückblicken", meint er zu seinem hinter ihm liegenden Berufsleben. Dieses Kapitel sei "freundschaftlich abgeschlossen".