Jürgen Kauth, erster Vorsitzender des Heimatvereins, hat sich mit der außergewöhnlichen und humorvollen Ausstellung über verdrehte Sprichwörter viel Mühe gemacht. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Heimatmuseum gibt es viel zu lachen / Vom Ursprung der Redewendungen

Von Ursula Kaletta

Bad Dürrheim. Wer am gestrigen Sonntag das Heimatmuseum besuchte, musste sich genügend Zeit nehmen, denn es gab dort viel zu lesen und reichlich zu lachen. Der Sonntag war der Internationale Museumstag und dazu hatte sich Jürgen Kauth, Vorsitzender des Heimatvereins, etwas ganz Besonderes einfallen lassen, nämlich eine Sonderausstellung mit dem Titel "Das geht auf keine Kuhhaut". Unzählige Redewendungen hatte er zusammengetragen, ausgedruckt und in Plexiglas-Schildchen eingefasst, die in sämtlichen Bereichen des Museums aufgestellt sind.

Vor allem war es interessant zu lesen, woher diese Redewendungen kommen und wie sie entstanden sind. So erfährt der Besucher, warum "alles in Butter ist", was es heißt "von Tuten und Blasen keine Ahnung zu haben", warum es "aussieht, wie bei Hempels unterm Sofa", warum "man die Flinte nicht ins Korn schmeißen soll" und vieles, vieles mehr. Eine weitere Bereicherung der humorvollen Art sind Sprichwörter, die verunglimpft wurden. Wie Kauth berichtete, seien sie entstanden, weil die alten deutschen Redensarten ernsthaft und massiv vom Aussterben bedroht seien. Insbesondere die junge Generation und Mitbürger, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, könnten die Aussagen und die alten Ausdrücke nicht recht verstehen und nachvollziehen.

So sei es zu einem "Durcheinander" gekommen, das den Leser zum Lachen bringt. Denn da heißt es beispielsweise "Ein Hund wäscht den anderen", oder "Viele Köche verderben das Küchenmädchen". Aber "Was zu viel ist, geht zu weit" und "Über ungelegte Dinge soll man keine Eier legen", schließlich gibt es auch "Einen Dummen und zwei Gedanken" und "Es besteht kein Grund zur Veranlassung", nur um einige der entstellten Sprichwörter zu nennen. Eifrig hat Kauth sie alle gesammelt, sei es aus Zeitschriften oder in einer Rundfunksendung gehört und gleich notiert. "Davon habe ich mindestens doppelt so viele, wie hier zu sehen sind, doch zu wenig Platz im Museum", fügte er hinzu. Angefertigt wurde auch ein Begleitheft, das im Museum zu erwerben ist. Die Ausstellung mit den Sprichwörtern bleibt bis im Juni bestehen, dann folgt die nächste mit dem Thema "Schimpfwörtern aus der Gegend". Dabei kann der Besucher unter anderem erfahren, was ein Sauhund, ein Lumpenseckel und ein Granate-Dackel ist. Das Heimatmuseum am Busbahnhof ist sonntags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, ein aufgestelltes Sparschwein freut sich, wenn es gefüttert wird.