Eine Abordnung von sechs Soldaten spricht den Eid auf die Fahne der Bundesrepublik Deutschland. Foto: Strohmeier

Bundeswehr: Nächstes Jahr muss ein Teil der Patenkompanie zum Einsatz ins afrikanische Mali.

Bad Dürrheim -  140 Rekruten legten gestern das Gelöbnis ab. Begleitet von mehreren Hundert Zuschauern. Bürgermeister Walter Klumpp betonte: "Wir brauchen den Einsatz der Bundeswehr für die Verteidigung von Frieden, Freiheit und Menschenrechte."

Nach einem Gottesdienst in der evangelischen Johanneskirche und der Mittagspause marschierten die Rekruten kurz vor 14 Uhr zu ihrer Aufstellung auf dem Großraumparkplatz.

"Soldat sein heißt, dort hinzugehen, wo der Staat Sie hinschickt", so Klumpp in seiner Rede vor den Rekruten. Er hob die Arbeit der Männer und Frauen als Beschützer, Kämpfer sowie Katastrophenhelfer hervor und verwies auf Auslandseinsätze, die auch gefährlich seien, bei denen sie Menschlichkeit zeigen und mit Respekt fremden Kulturen begegnen müssten.

Die Welt sei in den vergangenen Jahren nicht friedlicher geworden, äußerte er zudem und verwies unter anderem auf den so genannten Islamischen Staat und den Syrienkonflikt. Der Ruf, dass Deutschland mehr Verantwortung in Krisengebieten übernehmen soll, werde auch immer lauter. Man benötige Männer und Frauen, die bereit seien, sich für Deutschland einzusetzen.

Der Kommandeur des Artilleriebataillons 295, Oberstleutnant Kim Frerichs, dankte für die offene und herzliche Haltung in der Stadt gegenüber den Soldaten. Für die meisten sei es kein leichter Schritt gewesen, sich für das Leben eines Soldaten zu entscheiden. Und auch er holte nochmals die Verantwortung ins Bewusstsein. So werden nächste Woche Teile des Bataillons nach Frankreich verlegt, um an einer deutsch-französischen Gefechtsübung teilzunehmen.

Eine weitere Übung wird es 2017 auch mit der litauischen Armee geben. Und das Einsatzjahr 2018 werde vorbereitet. In Mali werde man Teil einer UN-Blauhelm-Mission sein, die zur Stabilisierung des Landes beitragen soll. Mit dem Einsatz sollen strukturelle Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpft und die Terrorgefahr reduziert werden.

Der dritte Redner im Bunde war einer der Rekruten, Stefan Czekalla. Er blickte zurück auf gut neun Wochen Grundausbildung, für seine Kameraden und ihn ein neuer Lebensabschnitt. Die militärischen Umgangsformen seien für manche zwar sicherlich ein Schock gewesen, und für manche, die direkt aus dem Hotel Mama kamen, sei es eine "krasse Umstellung" gewesen.

Er versicherte den Müttern auch, dass ihre Kinder vor allem in der dritten Woche genügend frische Luft und körperliche Ertüchtigung genossen hätten – was bei aller Ernsthaftigkeit auch für eine notwendige Lockerheit bei den Gästen sorgte. "Die Wochen waren hart und der Winter auf der Alb hat uns sicherlich allen zu schaffen gemacht", so Stefan Czekalla. Er zeigte sich überzeugt, dass die nächsten Wochen noch mal anspruchsvoll werden, aber auch, dass alle gerne an die Zeit der Grundausbildung zurückdenken werden.