Gudrun Denis aus Bad Dürrheim macht auf Vorgänge in Rumänien aufmerksam

Bad Dürrheim. Gudrun Denis aus Bad Dürrheim ist entsetzt über Hundetötungen, die ihres Wissens nach derzeit in Rumänien erfolgen. Als Tierschützerin setzt sich sich mit weiteren Aktivisten aus der Region gegen das "Hundemassaker" ein.

So beteiligten sich sie und viele weitere Tierschützer kürzlich an der weltweiten Aktion "yes we care" gegen das Massentöten der Straßenhunde in Rumänien. Die Tiere fristeten in "nicht adäquaten Aufbewahrungsanlagen ein unglaublich trauriges und gequältes Dasein bis zu ihrer Tötung nach 14 Tagen". Die Tiere würden unter anderem mit Spitzhacken erschlagen und in Wasserbecken, die unter Strom stünden, geworfen. "Der Grausamkeit des Abschlachtens sind kaum Grenzen gesetzt." Über indirekte EU-Zahlungen an Rumänien würden den Kommunen die Tötungsstationen finanziert. Pro Hund erhalte die Kommune oder von der Kommune beauftragte Firma insgesamt im Durchschnitt 80 Euro für die 14 Tage Aufbewahrung. Für die Tötung noch mal 15 Euro und für das Entsorgen bis zu 15 Euro. Sollte der Hund in dieser Zeit noch kastriert worden sein, gebe es 25 Euro obendrein. Für Rumänen sei das sehr viel Geld und verleite dazu, mit dem Töten von Hunden zu verdienen. Selbst Welpen würden wegen des Geldes kastriert. Die bereits bezahlten Summen gingen bereits in die Millionen.

So sei kürzlich ein privates Tierheim der Tierhilfe "Vier Pfoten Budapest" in einer "unglaublich kriminellen Art und Weise" von der öffentlichen ASPA Bukarest, einem Hundefängertrupp, überfallen und alle 90 Hunde gestohlen worden.

Die Tierhilfe gehe nun gerichtlich gegen die ASPA vor. Ein Großteil der Tiere habe sie mittlerweile wieder zurückbekommen. Doch etliche der Hunde seien bei der ASPA-Aktion verstorben. "Der Schock sitzt uns in den Gliedern, und jedes privat geführte Heim, meist von Tierorganisationen, muss nun mit Sicherheitsleuten arbeiten, um solche Überfalle nicht auch erleben zu müssen", berichtet Gudrun Denis.

Anlass für die Tötung von Straßenhunden bot der Regierung ein Vorfall im September 2013, bei dem ein Kind von Straßenhunden getötet worden sein soll. Doch das sei nur ein "vorgeschobener Grund", so Denis. Das Kind habe weitab von der Aufsicht seiner Großmutter einen schlecht befestigten Zaun überklettert und sei in eine privates Gelände eingedrungen. Hier hätten sieben Wachhunde das Kind verbissen. Es seien "definitiv keine Straßentiere" gewesen und der Vorfall, "wie so vieles in Rumänien, nur vorgeschoben worden, um mit dem Massentöten der Hunde von der EU Geld zu kassieren", schildert Gudrun Denis die Hintergründe.

Dabei habe eine EU-Delegation bereits Anfang des Jahres bei der Besichtigung einer Tötungsstation festgestellt, dass Rumänien "definitiv gegen alle Richtlinien des EU-Tierschutzes verstößt". Dennoch scheine sich "jeder deutsche Politiker und auch die EU-Politiker aus diese Sache heraushalten zu wollen", wünscht sich die Tierschützerin aus Bad Dürrheim mehr Engagement auch seitens der deutschen Regierung. "Ich persönlich möchte nicht, dass meine Steuerabgaben indirekt zum Hundemassaker beitragen."