Stellvertretender Hauptamtsleiter interessiert sich für Bürgermeisterstelle in Weilen u. d. R.

Von Bernd Viselund Markus Reutter

Bad Dürrheim/Weilen u. d. R. Der stellvertretende Hauptamtsleiter Stephan Reuß ist erst knapp zwei Jahre im Rathaus in Bad Dürrheim tätig – und bewirbt sich nun anderswo. Eine Chance für ein berufliches Vorwärtskommen sieht er in der in Weilen unter den Rinnen (Zollernalbkreis) ausgeschriebenen Bürgermeisterstelle. Kaum hat die Bewerbungsfrist dort begonnen, steht mit Reuß schon der erste Bürgermeister-Kandidat in Weilen u.d.R. fest. Der Nachfolger von Richard Ege wird am 1. März gewählt.

Der 31-jährige Balinger hat seine Bewerbung am Mittwoch in Weilen abgegeben. Ihm sei es wichtig, den Bürgern frühzeitig sein Interesse an dem Amt zu signalisieren, sagt Reuß. "Die Weilener sollen mich kennenlernen. Ich will meine Kandidatur nicht vom Bewerberfeld abhängig machen" antwortet er auf die Frage nach dem Grund für die frühzeitige Bewerbung. Im neuen Jahr will er mit dem Wahlkampf beginnen: "Es gibt schon einen Fahrplan."

An der Stelle als Bürgermeister in Weilen reizt Reuß vor allem das damit verbundene, breit gefächerte Aufgabenspektrum sowie der direkte Kontakt zu den Bürgern, der in einer Gemeinde der Größe Weilens naturgemäß viel enger sei als in einer großen Kommune. "Ich will mit den Bürgern zusammen die Gemeinde entwickeln."

Als Balinger kenne er zwar Weilen unter den Rinnen, habe aber zur Gemeinde keinen direkten beziehungsweise persönlichen Bezug: "Ich wäre als Bürgermeister also ganz neutral."

Die Meinung, ein hauptamtlicher Bürgermeister sei im rund 600 Einwohner zählenden Weilen nicht ausgelastet, teilt Reuß nicht: Es gebe viele Themen, die großer Aufmerksamkeit bedürften, nennt er etwa den demografischen Wandel. Aber auch in anderen Bereichen dürfe die Gemeinde den Anschluss nicht verlieren. Reuß ist sicher: "Die Arbeit geht nicht aus."

Wenn es nicht klappen sollte mit der Bewerbung, ist Reuß auch nicht traurig. Schließlich empfinde er seine Arbeit in Bad Dürrheim als "sehr interessant", und er fühle sich "sehr wohl hier". Doch gerade für jemanden, der im Hauptamt arbeite, sei ein solcher Schritt, eine Bewerbung als Bürgermeister, naheliegend.

Tatsächlich hatte sich Hauptamtsleiter Markus Stein im Jahr 2011 ebenfalls als Bürgermeister beworben, in Dauchingen, wobei jemand anderes, Torben Dorn, das Rennen machte.

Nun darf man gespannt sein, ob Reuß mehr Glück beschieden ist und sich Bad Dürrheim nach jemand Neuem für das Hauptamt umschauen muss.