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Michael Messner plant Ferkelzucht auf "Blumenäcker"

Die unendliche Geschichte um die Schweinehaltung auf der Ostbaar geht in eine weitere Runde. Nun hat Michael Messner einen Bauantrag für eine ökologische Ferkelzucht gestellt, mit der sich der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung befasst.

Bad Dürrheim-Oberbaldingen. Schon viele Jahre schwelt der Streit und die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Stadt und der in Oberbaldingen beheimateten Familie Messner. Urban Messner hatte 2014 einen Normenkontrollantrag vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim verloren. Damals setzte er sich erfolglos gegen die von der Stadt verhängte Veränderungssperre zur Wehr, die eine bauliche Umsetzung seiner Schweinezucht im großen Stil auf dem Gewann Rauhäcker verhinderte. Nun versucht Messner mit einem weiteren Normenkontrollantrag, dieses Mal gegen den Bebauungsplan zur Steuerung der Tierhaltung, doch noch zum Ziel zu gelangen und seine ehrgeizigen Pläne realisieren zu können.

Wie von ihm gestern zum aktuellen Stand zu erfahren war, ziehe sich das Verfahren hin, weil die Stadt nicht mit der Lieferung von Unterlagen beikomme. Trotzdem hofft er, dass ein Termin vor Gericht noch in diesem Jahr erreicht werden kann.

Das jahrelange Hin und Her hat den Sohn von Urban Messner, Michael Messner, neue Wege einschlagen lassen, die sich jetzt mit seinem Bauantrag konkretisieren. Vorausgegangen seien Gespräche mit potenziellen Abnehmern, die ihm die Perspektive einer ökologischen Schweinezucht eröffnet hätten. Demnach möchte er einen Biobetrieb mit 252 Mutterschweinen, 816 Ferkelplätzen und 482 Ferkelmastplätzen realisieren. Die letzteren sollen einerseits zur Mast dienen, andererseits aber auch den Bestand an Mutterschweinen sichern.

Nach den Verordnungen eines Biobetriebs sollen mehrere kleinere Stallgebäude errichtet werden. Hinzu kämen weitere Baulichkeiten wie Lagerhalle, Silo, Jauchegrube und Mistplatte. Geplant sei das Vorhaben auf Oberbaldinger Gemarkung außerhalb des Ortes auf dem Gewann Blumenäcker. Aufgrund der Größe seiner Schweinezucht sei keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, sondern müsste das Projekt als normales, privilegiertes landwirtschaftliches Vorhaben eingestuft werden.

Der 26-jährige Michael Messner ist der Ansicht, dass seine Pläne den von der Stadt propagierten Zielen einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft entgegenkommen. Ein "i-Tüpfelchen" sei dabei noch die Biohaltung. Nun hofft er, dass das Vorhaben nicht in ähnlicher Weise blockiert wird wie das seines Vaters. Den von der Stadt auf das Gebiet Rauhäcker eingedampften Bebauungsplan zur Steuerung der Tierhaltung sieht der 26-Jährige nicht als Hinderungsgrund für seinen Ökobetrieb. Schließlich habe die Stadt seit dem Beschluss des Bebauungsplans auch schon andere landwirtschaftliche Erweiterungen genehmigt.

Jetzt ist er gespannt, wie der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Februar, entscheiden wird. Er wünscht sich ein "Miteinander" mit der Stadt.

Bauamtsleiter Holger Kurz wollte sich im Vorfeld der Sitzung nicht weiter zu dem Bauvorhaben von Michael Messner äußern. Nach seinem Empfinden handle es sich dabei jedoch nicht um "einen kleinen Stall". Bei der Bewertung würden Kriterien berücksichtigt, wie sie auch im Bebauungsplan zur Steuerung der Tierhaltung verankert seien.