Mit ihrem Referat über die Bedeutung der Wertschätzung fesselte Beate Weingardt ihre Zuhörerinnen beim Frauenfrühstück. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenfrühstück: Referentin Beate Weingardt bringt Zuhörerinnen zum Lachen und Nachdenken

Bad Dürrheim (kal). "Schön, dass du da bist!", hieß es zu Beginn des Frauenfrühstücks, zu dem die evangelische Kirchengemeinde ins Haus der Begegnung eingeladen hatte. Im voll besetzen Saal freuten sich die Frauen über die hübsch gedeckten Tische und über das reichhaltige Frühstücksbüfett, das in gemütlicher Runde genossen wurde, bevor die Referentin Beate Weingardt mit ihrem spannenden Vortrag begann.

Zum Thema hatte die aus Tübingen stammende Psychologin und Buchautorin die Bedeutung der Wertschätzung gewählt. Die lockere, sehr humorvolle und dennoch tiefsinnige Rede mit vielen persönlichen Bemerkungen brachte die Zuhörerinnen immer wieder zum Lachen, aber auch zum Zustimmen und Nachdenken. "Wie sieht es heute mit Respekt und Wertschätzung aus?" fragte die Gastrednerin.

Vieles habe nachgelassen in der heutigen Gesellschaft. Nach dem Motto "Was gehen mich die anderen an?" werde nicht mehr gefragt, ob den Mitmenschen etwas störe, eine Unsitte sei es, sich nicht mehr zu entschuldigen oder eine Abmachung abzusagen. Danke zu sagen, habe auch sehr nachgelassen.

Die Erziehung im Elternhaus lasse nach. Was früher zu drastisch war, werde heute zu locker gehandelt. Stress mache gereizt und ungeduldig und werde an die Kinder weitergeben. Der Mangel an Respekt nehme zu, fuhr Beate Weingardt fort. Flüchtlinge hätten teilweise keinen Respekt vor Frauen, sei immer wieder festzustellen.

Ständiger Blick aufs Handy

Beifall bekam sie, als sie den Umgang mit dem Handy erwähnte. Ständige Gespräche oder auch der fortwährende Blick auf das Gerät in Gegenwart anderer seien eine mangelnde Wertschätzung. "Viele merken das nicht, man muss es ihnen sagen".

Mit Anerkennung solle nicht gespart werden, wurde den Frauen nahegelegt, denn Respekt und Toleranz seien das A und O im Miteinander. Es sei nicht immer leicht, mit anderen Menschen auszukommen, daher dürfe auch Kritik geäußert werden. "Kinder sollen nicht wegen jedem Hennenschiss gelobt werden", sprach die Referentin mit ihrem schwäbischen Akzent, aber man müsse sie spüren lassen, dass sie in Ordnung seien und dass man sie lieb habe. Das gleiche gelte auch für den Partner. Worte der Anerkennung seien ein großes Geschenk und sollten viel öfter ausgesprochen werden. "Damit darf nicht gegeizt werden", meinte die Rednerin, die am Ende ihres Referates viel anerkennenden Beifall erhielt.