So soll der Neubau auf dem Areal der Scheffelvilla in der Luisenstraße aussehen. Er besteht aus drei Gebäuden, die in der Mitte verbunden sind. Foto: Schneider Foto: Schwarzwälder-Bote

Scheffelvilla: Dirk Schneider und Ingo Graf stellen überarbeitetes Projekt vor / Keine Ferienwohnungen

Die Firma Schneider Hausbau aus Rottweil konnte gestern im Gemeinderat eine weitere Hürde zur Bebauung des Areals Scheffelvilla nehmen.

Bad Dürrheim. Der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit zu, das Areal als Allgemeines Wohngebiet auszuweisen und somit die rechtliche Grundlage für den vorhaben bezogenen Bebauungsplan zu schaffen. Dem Prozeder voraus ging laut Bauherr Dirk Schneider vom gleichnamigen Bauunternehmen in Rottweil eine zweieinhalb Jahre dauernde Planung, erzählt er im Gespräch.

Nach Darlegung des Bauunternehmens in den Ratsunterlagen ist das bisherige Gebäude wirtschaftlich nicht zu sanieren und muss abgerissen werden. Weiterhin könne das Grundstück optimal für einen verdichteten Wohnungsbau genutzt werden, die Flächenmaße seien geeignet. Weiterhin sei der Bau mit den Bauten in der Nachbarschaft vereinbar.

Die Pläne entstanden in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Dürrheim, insgesamt sollen auf dem rund 3300 Quadratmeter großen Areal 19 Wohneinheiten, verteilt auf drei Baukörper, entstehen. Jedes Haus hat vier Geschosse, das oberste ist jeweils mit Penthauswohnungen ausgestattet und hat somit ein zurückgesetztes Dach. In der Planung sind zusätzlich 23 Kfz- und 41 Fahrradstellplätze sowie sechs Kfz-Stellplätze im Freien vorhanden. Des Weiteren soll ein Kinderspielplatz auf dem Areal entstehen.

Die Gebäude haben ein Flachdach und werden eine Höhe von 12,5 Metern haben., der Verbindungstrakt aus technischen Gründen 13,5 Metern – somit sind sie knapp 70 Zentimeter höher als die Fahnenspitze des jetzigen Gebäudes. Diese eher ungewöhnliche Architektur begründet Dirk Schneider auf Nachfrage ganz einfach: Man habe sich vom gegenüberstehenden Museum Narrenschopf inspirieren lassen, der ebenfalls aus drei Gebäuden bestehe, mit verbindendem Element. Und er wollte nicht nur eine viereckige Kiste mit einem Dach obendrauf bauen, so Schneider weiter.

Die zentrale Eingangshalle soll verbindendes Element sein, zugleich aber auch Begegnungsstätte für die Bewohner der Häuser. Des Weiteren plante er die Pkw-Stellplätze breiter als vorgeschrieben und passte sich somit an die Größe der aktuellen Automodelle an. In der Ratssitzung gestern Abend wurde dem Ansinnen des Gemeinderats Ferienwohnungen auf dem Areal zu planen eine klare Absage erteilt. Bürgermeister Walter Klumpp führte aus, dass man mit mehreren möglichen Investoren Termine hatte, alle jedoch das Grundstück als zu klein erachteten. Das Thema Ferienwohnungen müsse man bei dem Bebauungsplan Wennerhof II integrieren.

Schneider achtete bei dem Projekt Scheffelvilla auch darauf, dass ein Teil der alten Bäume auf dem Gelände erhalten bleibt, andere werden neu gepflanzt. Auch beim Artenschutz wurde ein Gutachten eingeholt, Fledermäuse wie auch Vögel würden vor Baubeginn umgesiedelt führten er und sein Architekt Ingo Graf aus.

Das Gebäudeensemble ist nach den weiteren Ausführungen etwas über einen Meter tiefer als die bestehende in der Nachbarschaft entlang der Luisenstraße zwischen Am Sonnenbühl und Hammerbühl und auch niedriger als die geplante in der Straße Sonnenbühl.

Wenig Anklang fand der Entwurf bei Andrea Kanold (FDP) – kritisiert wurde von ihr vor allem die Tiefgarageneinfahrt, die sozusagen neben der Straße Sonnenbühl liege. Hier führte der Bauherr aus, dass diese nicht anders möglich sei, das man sie nicht auf die genannte Straße ausrichten kann, da den Status einer Privatstraße habe. Wolfgang Kaiser (Grüne) und Heiner Glunz (CDU) konnten den Entwurf mittragen. Mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde den Plänen zugestimmt.