Schatzmeister Franz Oschwald: Vier Bewerber in engerer Wahl / Betrieb des Narrenschopfs "nicht beeinträchtigt"

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Bald jährt sich die Vakanz der Museumsleitung im Narrenschopf. Derzeit gebe es etwa vier Bewerber in der engeren Wahl, mit denen Gespräche geführt würden, erklärt Franz Oschwald, der bis zur Findung eines neuen Museumsleiters die Geschäfte kommissarisch erledigt.

Oschwald, Schatzmeister des Vereins Narrenschopf, betont, dass trotz der langen Vakanz die Abläufe im Narrenschopf nicht beeinträchtigt seien. Ihm selbst stünde zwar nicht so viel Zeit wie einem Hauptamtlichen für diese Stelle zur Verfügung. Aber er mache die Arbeit mit "großer Freude". Außerdem stünden ihm weitere Helfer zur Seite, die ihn beispielsweise bei Bürotätigkeiten unterstützten.

Es werde auch ohne hauptamtliche Museumsleitung versucht, die Abläufe zu verbessern und den Besuchern des Narrenschopfs noch mehr Service zu bieten. Bereits im Foyer werde außerdem durch das Aufstellen von Figuren Lust auf die Ausstellung gemacht.

Unter den derzeit insgesamt rund zehn Bewerbungen seien einige dabei, die "viel versprechend geschrieben sind". In den nächsten Wochen würden Gespräche geführt, um sich einen persönlichen Eindruck und so ein Gesamtbild zu verschaffen.

Einige der Bewerber hätten über die vakante Stelle aus der Zeitung erfahren. Die Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) habe außerdem auf elektronischen Plattformen mancher Hochschulen über die vakante Stelle informiert.

Die VSAN wünscht von der Museumsleitung Marketingfähigkeiten, idealerweise ergänzt durch volkskundliches Wissen und ein Faible für die Fastnacht. Oschwald räumt ein, dass das eine "große Bandbreite" sei, auch selbstständiges Arbeiten werde erwartet. Es sei "nicht ganz einfach", auf dieses Profil den passenden Bewerber zu finden. Auch merkt er an, dass Museumseinrichtungen die Kosten im Blick haben müssten und die Gehälter häufig nicht denen in der freien Wirtschaft entsprächen. Doch es gebe ja auch "Lebensbereiche, in denen Bezahlung nicht unbedingt alleiniges Entscheidungskriterium" sei. So habe die Museumsleitung im Narrenschopf auch ihren besonderen Charme und biete Gestaltungsmöglichkeiten.

Oschwald hofft nun, dass alsbald eine neue Leitung gefunden wird. Nach dem Weggang des früheren Leiters Daniel Rollko im September 2014 gab es zum Jahreswechsel einen aussichtsreichen Nachfolger. Doch noch während der Einarbeitung und vor dem offiziellen Arbeitsantritt am 1. Januar hatten sich der potenzielle Nachfolger und die VSAN wieder voneinander getrennt.