Kindergarten: Gemeinderat stimmt Vorhaben zu

Bad Dürrheim (wst). Die Planung für den Kindergartenneubau zwischen Salinenstraße und Jugendhaus Bohrturm, südlich des Schwimmbadparkplatzes, wurde gestern Abend im Gemeinderat vorgestellt und einstimmig vom Gremium verabschiedet.

Vor allem der neue Stadtbaumeister Holger Kurz wird dem Bau seinen Stempel aufdrücken, da er ihn fast ausschließlich selbst konzipierte und plante – in enger Zusammenarbeit mit der künftigen Kindergartenleiterin Melanie Grimm.

Der Zeitplan sieht vor, dass in 13 Monaten die Planung für das Gebäude abgeschlossen sein soll. Anfang 2018 kann dann die Ausschreibung erfolgen, und nach den Sommerferien 2018 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Die Ausschreibung konnte so angelegt werden, dass keine europaweite Veröffentlichung gemacht werden muss, was Kurz durchaus wichtig war.

Der dritte Kindergartenstandort wird notwendig, da die Eltern der Kinder, die im Untergeschoss des Hotels Solegarten betreut werden, einen Umzug wollen und weil nach jetziger Erkenntnis bezüglich des Bedarfs mehr Plätze notwendig werden. Um vor allem die Planungszeit so kurz wie möglich zu halten, entschied sich der Gemeinderat für den genannten Standort, der fast in Sichtweite des Feuerwehrgerätehauses liegt. Wie bei diesen Bauvorhaben üblich, wurde auch eine geologische Standortuntersuchung vorgenommen. Die Fachleute kommen zu folgender Empfehlung für den Bau, der ohne Keller entstehen soll: Eine Gründung bis zu einer Tiefe von 1,20 bis 2,20 Meter könnte notwendig werden, da das Tragverhalten dieser Schicht schlecht kalkulierbar sei, im Gegensatz zu dem darunter liegenden Lettenkeuper. Bei einer Nichtunterkellerung müsse gegen das Wasser eine so genannte kapillarbrechende Schicht und eine Ringdränage vorgesehen werden, diese müsse auch rückstausicher sein, so die Experten in ihrer Einschätzung.

Die jetzigen Gebäudekonzeption ist strikt nach Süden ausgerichtet, das heißt, die Flure sind an der Nordseite des Baus, die Räume befinden sich an der Südseite. Daraus ergeben sich auch die Fensterfronten auf der Südseite. Nach den Ausführungen des Stadtbaumeisters kann von jedem Raum aus im Erdgeschoss die Freifläche betreten werden.

Entstehen wird ein rund 55 Meter langer und etwa zwölf Meter breiter Bau mit zwei Gruppenräumen im Erd- und vier Gruppenräumen im Obergeschoss. Hinzu kommen weitere, wie beispielsweise ein Bewegungsraum, Verwaltungsräume, Küche, Ruheraum und Lager. Manche der Räume seien auch flexibel nutzbar und sind mit Stellwänden geplant. In den Bewegungsräumen sind zudem Schienen an den Decken vorgesehen, in denen Schaukeln oder ähnliches leicht eingehängt werden können. In der Fläche ergeben sich knapp 1450 Quadratmeter und 5670 Kubikmeter umbauter Raum. Eine Bauweise mit Beton-Fertigteilelementen wurde vorgeschlagen, was die Bauzeit verkürze. Bezüglich der Heizung könnte es an den Wärmeverbund Minara angeschlossen werden. Da dies im Moment jedoch noch nicht abschließend geklärt ist, haben die Planer auch einen Platz für eine Heizanlage vorgesehen. Im Obergeschoss sind als Besonderheiten 80 Zentimeter tiefe Fensternischen eingeplant.

Holger Kurz achtete bei der Planung auf verschiedene Dinge. Dazu gehören beispielsweise auch die verwendeten Materialien. Er führte dem Gremium aus, dass es leicht trennbare Produkte seien, beziehungsweise auf Verbundstoffe verzichtet wurde, die zu Sondermüll werden könnten. Das hat seinen Ausführungen zu Folge den Vorteil, dass das Gebäude mit wenig Kosten instand gesetzt werden kann. Er möchte hier ein Akzent setzen bei den Produkten wie auch im Materialrecycling. In der Architektur ist ein leicht angeschrägtes Pultdach vorgesehen, das auch Platz für eine Photovoltaikanlage bieten könnte. Die Baukosten brutto belaufen sich nach jetzigen Berechnungen auf 3,421 Millionen Euro. Einberechnet sind hierbei beispielsweise die Ausstattung, inklusive Spielgeräte für 65 000 Euro wie auch die Baunebenkosten. Diese belaufen sich nach aktuellem Stand auf 511 000 Euro, dazu gehören unter anderem die Architektenhonorare, Vermessungen, Landschaftsplanung sowie die Tragwerkplanung.