Mit Musik, Tanz und Gesang ging es auf See rund um den Globus. Der SAM-Projektchor verstand es bestens, sein begeistertes Publikum mitzunehmen. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Projektchor SAM sorgt für genussvolle Seefahrt / Heinz Kollross führt humorvoll durch abendliches Programm

Wenn ein Chor vor Freude am Gesang sprüht, ist es nicht verwunderlich, wenn er damit seine Zuhörer ansteckt. Dies ist wieder dem Projektchor SAM gelungen, der sein Publikum auf eine abenteuerliche und unterhaltsame Seefahrt mitnahm.

Bad Dürrheim-Sunthausen (kal). Schon bevor die Sänger auf die Bühne kamen, wurden die Besucher auf die Seereise mit einem spritzigen Bordprogramm eingestimmt. Das Rauschen der Wellen war zu hören, Möwengeschrei und immer wieder das dröhnende Hupen eines Ozeanriesens. Viel Arbeit hatten sich die Vereinsmitglieder gemacht, um die Bühne der Sunthausener Turnhalle mit Bullaugen, Reeling und bunten Fähnchen in die "MS SAM" zu verwandeln.

Dass es eine heitere Kreuzfahrt wurde, lag am "Reiseleiter" Heinz Kollross, der mit humorigen Einlagen durch das Programm führte. Er hieß die Passagiere an Bord willkommen, die wegen der Reisekosten von acht Euro nur in den Kabinen zweiter Klasse untergebracht werden konnten. "Es wird trotzdem eine gute Reise, Sie haben die richtige Entscheidung getroffen", scherzte er. An Bord sei ein junger Chor, teure, aber gute Solisten, ein kompetenter Kapitän und ein vielfältiges Bordprogramm, unterstützt von der Schulband der Realschule Rottweil.

Damit hatte er nicht zu viel versprochen. Unter der Leitung von Peter Eisenschmidt, der den Chor am Klavier begleitete, kam schon mit dem ersten musikalischen Beitrag beste Stimmung auf.

Von den Beatles erklang "Good Day, Sunshine", denn das Schiff steuerte England an. Bei "Fields of Gold" und auch bei einigen anderen Stücken gab es für die beiden Solisten Gerlinde Götz und Manfred Müller einen extra Applaus.

Über den Ärmelkanal ging es nach Irland, hier konnten die Zuhörer mit einem temperamentvollen dänischen Volkslied eine Hochzeitsfeier erleben. Den Atem hielten viele an, als die Gruppe "Stuhlgang" in Aktion trat. Sechs Mädchen und zwei Männer führten auf ihren mitgebrachten Stühlen und Tischen anspruchsvolle Akrobatik vor.

Mitgeklatscht wurde bei "Monday, Monday" von der Gruppe "Mamas und Papas", und viele konnten nicht mehr ruhig auf ihren Stühlen sitzen, als die Herren der "Schwarzwald-Rock’n Roller" ihre Damen durch die Luft wirbelten.

Vor der Pause, zu der Heinz Kollross die Passagiere zum Kapitäns-Dinner einlud, stellte Michael Stöffelmaier den Fohrenhof von Unterkirnach vor, der den Erlös des zwei Mal aufgeführten Konzertes erhielt.

Die SAM-Band eröffnete den zweiten Teil mit fetzigen Melodien und durfte nicht ohne Zugaben das Schiffsdeck verlassen. Inzwischen in Südamerika angekommen, warnte der Reiseleiter vor heftigen Stürmen. Damit die MS keine Schlagseite bekam, musste das Publikum mit rudernden Armen dagegen steuern und anschließend unter dem Stuhlsitz die Rettungswesten hervorholen. Diese erwiesen sich als bunte Luftballons, die sogleich aufgeblasen durch den Saal flogen. "Ein bisschen mehr Disziplin, auch wenn Sie Touristen der zweiten Klasse sind", bat der Reiseleiter das lachende Publikum.

Inzwischen war man in Mexiko angelangt und daher wurde vom Chor "La Cucaracha" gesungen. Das letzte Ziel der Reise war Afrika und hier der "König der Löwen". Dabei tobte zunächst ein heftiges Gewitter, Chormitglieder tanzten bei Trommelklängen. Einen sanften Abschied gab es vor lautstark geforderten Zugaben mit "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern.