Gesundheit: FDP-Landtagsfraktion im Gespräch mit Markus Spettel und Uwe Winter

Bad Dürrheim. Unterm Strich muss mehr Geld ins Gesundheitssystem, genauer gesagt in die Rehamaßnahmen gesteckt werden – das Geld soll durch Umverteilung kommen. Erreicht werden soll dies dadurch, dass starre Strukturen zwischen Kranken-, Renten- und Pflegekasse aufgebrochen werden. So stellt es sich zumindest der stellvertretende Fraktionssprecher der FDP/DVP-Fraktion im Stuttgarter Landtag, Jochen Haußmann, vor.

Gestern waren er, sein Kollege Jürgen Keck sowie weitere Berater und Mitarbeiter auf Tour durch den Landkreis, eine Station war in Bad Dürrheim. Mit Markus Spettel und Uwe Winter wurde über das Thema Reha und Tourismus gesprochen.

Vor 21 Jahren wurde die Pflegeversicherung in Kraft gesetzt, würde man heute die Sozialversicherungen neu ordnen, Haußmann zeigte sich überzeugt, dass seine Fraktion einiges anders machen würde. Von einer Rolle rückwärts, der Auflösung der Pflegeversicherung, wollte er jedoch nichts wissen. Er verwies auf die Enquete-Kommission zum Thema Gesundheit in der vergangenen Legislaturperiode, der er angehörte. Mehr Geld für die Reha-Maßnahmen waren bereits dort ein Thema. Er schloss sich der Aussage von Markus Spettel an, dass jeder Euro, der für eine Rehamaßnahme ausgegeben wird, mehrfach verzinst wieder zurück komme. Studien hätten laut Spettel gezeigt, dass ein Arbeitnehmer innerhalb von fünf Monaten nach dem Wiedereinstieg in die Arbeit die Kosten für die Reha erarbeitet hätte. Im Moment sieht Haußmann noch eine Konkurrenz zwischen Kranken- und Pflegekasse, jedoch müsse man insgesamt nach dem Schlagwort "Reha vor Pflege" arbeiten, darin waren sich er und Spettel einig.

Ein weiterer Punkt, wie mehr Geld in den Reha-Bereich kommen soll ist die Streichung des Budgetdeckels. Sollte die FDP nach der Bundestagswahl am 24. September in Koalitionsverhandlungen einsteigen, ist das ein Punkt der bereits fest in den Verhandlungspunkten genannt ist. Die Bezahlung von angemessenen Tagessätzen, damit moderne Ausstattung refinanziert werden könne und die Reduzierung der Administration und Dokumentationspflicht nannte Haußmann als zusätzliche Punkte, wie den Kliniken geholfen werden könne.

Die Verwaltung sieht sein Kollege Jürgen Keck auch als Ansatzpunkt, wie man für Betreiber den Bau eines Hotels oder einer Pension attraktiv machen kann. Er nannte hier Steuervorteile und Bürokratieabbau, beispielsweise bei der Landesbauverordnung.