Aufmerksame Zuhörer gab es beim diesjährigen Club-Infoabend, wo die Vertreter der Kur- und Bäder GmbH den Vermietern viel Wissenswertes über die Tourismusbranche vermittelten. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Kur und Bäder-Chef informiert Tourismusbetriebe / Präsentation im Internet rückt in den Fokus

Bad Dürrheim (kal). "Urlaub mit Mehrwert" sollen die Gastgeber in der Kurstadt anbieten. Was dies beinhaltet, war beim Club-Infoabend durch Uwe Winter, Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH, sowie durch seinen Stellvertreter Markus Spettel zu erfahren.

Immer mehr an Bedeutung gewinne eine elektronische Gästekarte, die in Bad Dürrheim ab 1. November 2015 eingeführt werden solle. In verschiedenen Urlaubsorten, die eine solche bereits haben, seien die Übernachtungszahlen deutlich angestiegen. Für Pauschalreisen sollten verlässliche Urlaubsprodukte angeboten werden. Als Beispiel nannte Winter, an bestimmten Wochentagen Ausflüge durchzuführen, die halbtags oder als Tagesfahrt nach Triberg und an den Bodensee führen könnten.

Hotels und Pensionen sollten ihren Gästen in der Zeit von Weihnachten bis Silvester ein attraktives Rahmenprogramm präsentieren können. Da die Gäste immer älter werden, müsse Mobilität vor Ort gewährleistet sein. Wer mit dem Zug anreist, sollte im Ort die Möglichkeit haben, einen gut ausgebauten Personennahverkehr, E-Bikes oder Elektromobile benutzen zu können, um auch ohne das eigene Auto die Umgebung erkunden zu können.

Bei der Buchung eines Urlaubsquartiers werden die Gäste ab dem Sommer 2015 die Möglichkeit haben, gleichzeitig alle gewünschten Wellnessanwendungen mit Uhrzeit zu buchen. "Ohne Internet keine Zukunft", hob Winter hervor. 80 Prozent aller Buchungen würden mittlerweile per Internet von Gästen jeden Alters abgewickelt. Vermieter sollten auf mehreren Plattformen vertreten sein, zum Beispiel im Katalog "Urlaub mit Hund", wenn Vierbeiner in ihrem Haus willkommen sind. Wichtig seien attraktive Fotos von der Unterkunft und ein aussagefähiger Text. Angst vor dem Internet sollte kein Vermieter haben, für alle Fragen habe er stets ein offenes Ohr und eine offene Tür, versprach der Geschäftsführer.

Über die aktuellen Übernachtungszahlen informierte Markus Spettel. Rückläufige Zahlen bei den Übernachtungen deuten darauf hin, dass sich das Urlaubsverhalten in den vergangenen Jahren geändert habe. War es vor 20 Jahren noch üblich, im Durchschnitt 17 Tage im Urlaubsort zu verweilen, seien es jetzt durchschnittlich 7,6 Tage. Kurzurlaube von drei bis vier Tagen nähmen zu. Reduziert habe sich auch die Zahl der Gästebetten. Waren es 1990 noch 4000, so standen im Jahr 2012 3299 Betten zur Verfügung. In der Zeit von Juni bis September hielten sich die meisten Gäste in der Kurstadt auf, 40 Prozent seien über 60-Jährige. 51 Prozent der Gäste kommen aus Baden-Württemberg.