Freuen sich auf den Neuen (von links): Martin Holme, Susanne Weinbrenner, Gundula Roßbach, der neue Ärztliche Direktor der Hüttenbühlklinik Harald Schickedanz, seine Ehefrau Karin, der Kaufmännische Direktor im Hüttenühl Jörg Wittmann, Bürgermeister Walter Klumpp sowie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Cord Peter Lubinski. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Hüttenbühl: Ärztliche Leitung ab dem 1. Juli wieder besetzt / Auf den Mediziner wartet viel Arbeit

Von Wilfried Strohmeier

Das Reha-Zentrum Hüttenbühl bekommt zum 1. Juli einen neuen Ärztlichen Direktor: Harald Schickedanz. Gestern war bereits die offizielle Begrüßung, da sich die Leitung der Deutschen Rentenversicherung zu einer Tagung traf.

Bad Dürrheim. Es waren keine Vorschusslorbeeren, die der neue Ärztliche Direktor bekam, aber ein Empfang mit offenen Armen. Es wurde klar, dass viel Arbeit auf ihn wartet und die Leitung der Deutschen Rentenversicherung auch viel erwartet und sich viel verspricht. Der erste Begrüßungsredner war Cord Peter Lubinski, der aktuelle Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund. Er war zu der Tagung aus Kiel angereist in eines der am weitesten entfernten Häusern von der Firmenzentrale.

Er gab dem Neuen mit auf den Weg, dass man gespannt sei auf Impulse zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aus Sicht des neuen Ärztlichen Leiters. Denn es gebe da den Bundesrechnungshof, der immer wieder zur Prüfung komme. Er nannte es eine Herausforderung, eine qualitativ hochwertige Reha zu wirtschaftlichen Tagessätzen anzubieten. Die Qualität hänge vor allem auch von der Arbeit der Mitarbeiter ab.

Gundula Roßbach, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund war die nächste im Rednerreigen. Sie gab die Vita des neuen Mannes bekannt. Geboren in Offenbach, absolvierte er seinen Zivildienst in einer Neurologischen Station. Studierte Medizin in Marburg und Hamburg und hatte seine beruflichen Stationen unter anderem in Radolfzell, Singen, Bad Krozingen und jetzt in Bad Mergentheim in einer privat geführten Klinik. Er machte seine Zusatzausbildung zum Psychotherapeut und Sportarzt darüber hinaus ein nebenberufliches Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre. Sie hofft, dass einige Projekte, die von seinem Vorgänger angestoßen wurden, weitergeführt werden. Auch dass er bereits in den 1990er Jahren eine Elternzeit nahm, was damals fortschrittlich war

Roßbach verdeutlichte auch die Bedeutung der psychosomatischen Reha-Behandlungen. Waren es vor zehn Jahren noch 90 000 Rehas, die in diesem Bereich bewilligt wurden, seien es heute 155 000. Dies bedeute jedoch nicht, dass die Menschen kränker seien. Stattdessen sei die Diagnostik verbessert und es gebe einen anderen Umgang mit diesen Erkrankungen.

Susanne Weinbrenner, Leitende Ärztin der Deutschen Rentenversicherung Bund betonte ebenfalls die Bedeutung dieser Rehamaßnahmen und dass damit Frühberentungen verhindert oder hinausgezögert werden könnten. Sie verwies auf das hochprofessionelle Team und forderte Schickedanz auf, neue Ansätze zu entwickeln, und diese dann offen zu diskutieren.

Bürgermeister Walter Klumpp begrüßte den künftigen Ärztlichen Direktor ebenfalls. Die Bad Dürrheimer Kliniken leisteten eine hervorragende Arbeit. Er sieht Bad Dürrheim als das Rehazentrum in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Martin Holme, Sprecher der Ärztlichen Direktoren der Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund ging ebenfalls auf Qualität und Wirtschaftlichkeit bei den 22 Kliniken ein.

Das vorletzte Wort hatte Jörg Wittmann, Kaufmännischer Direktor des Hüttenbühls. Er freue sich auf den 1. Juli, nicht nur weil er den neuen Kollegen als verbindlich und freundlich kennenlernte, sondern auch, weil er dann einiges, was er momentan bearbeiten müsse, weiterreichen könne. Er sagte ihm seine volle Unterstützung zu. Aber sagte auch, dass es in der Natur der Sache liege, dass es zwischen der ärztlichen und kaufmännischen Abteilung Zielkonflikte gebe.

Der 58-jährige Harald Schickedanz selbst hatte das letzte Wort in der Rednerrunde. Er kenne die Klinik, da er schon an zwei Tagen zu einer Supervision vor Ort gewesen sei. Auch machte er seine Einstellung zur Arbeit deutlich: Manche sähen Arbeit als Strafe Gottes für die Erbsünde an, er definiere es als Lebensbedürfnis. Auch sehe er in der Psychotherapie, dass das, was helfe, schon dort vorhanden sei, wo es weh tue. Der neue Ärztliche Direktor arbeitet noch in Bad Mergentheim. Seine Familie – Ehefrau und die beiden Kinder Laura-May und Felix-Alexander – wird vorerst auch noch dort bleiben.