Turbulenzenreich verlief die Schiffreise in dem Theaterstück "All inklusive !", das von Laienschauspielern aus Oberbaldingen in der Jahnhalle aufgeführt wurde. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Laiendarsteller begeistern mit dem Theaterstück "All Inclusive!" die Zuschauer in der Jahnhalle in Oberbaldingen

Von Georg Kaletta

Bad Dürrheim-Oberbaldingen. Endlich wieder Theater in Oberbaldingen: Nahezu 300 Besucher genossen am vergangenen Wochenende bei zwei Aufführungen die Kriminalkomödie "All inclusive !" – dargestellt von einer 15 Personen zählenden Theatergruppe.

Bevor sich für die neu gebildete Theatergruppe zum ersten Mal der Bühnenvorhang hob, begrüßte Olav Schuhmacher die Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Jahnhalle zur großen Theaternacht in Oberbaldingen, das seinen Worten nach in den letzten zwei Jahrzehnten lediglich mit Fastnachtsveranstaltung von sich reden machte. Jetzt aber wolle man auch auf Kultur machen, meinte er weiter, räumte jedoch gleich ein, dass die Idee zur Aufführung eines Theaterstückes in der Fastnachtszeit geboren wurde.

Dass es nicht einfach war, das Theaterspiel in Oberbaldingen bei der dürftigen Ausstattung der Halle wiederzubeleben, brachte er genauso zur Sprache wie die Vielzahl von Utensilien, die beschafft werden mussten, was ohne Sponsoren kaum möglich gewesen wäre. Auch aus Unterbaldingen half man mit, indem leihweise der Bühnenvorhang aus der Ostbaarhalle zur Verfügung gestellt wurde.

Tüchtig ins Zeug hatten sich die 15 Akteure im vergangenen halben Jahr gelegt, wo bis zu drei Proben pro Woche abgehalten wurden. Durch die Vorrede eingestimmt, stieg bei den Zuschauern auch die Spannung auf die Darbietung. Deren Handlung spielte sich auf einem Kreuzfahrerschiff mit einer Gästeschar ab, deren Interessen und Charaktere unterschiedlichster Art waren. Die einen kamen zu der Reise als Gewinner eines Preisausschreibens, die anderen meinten zu den gehobene Kreisen zu gehören, wiederum andere entpuppten sich als reine Geschäftemacher. Bei allen menschlichen Gegensätzen, die im Verlauf des Stücks aufeinander prallten, lüfteten sich die Geheimnisse um manche Personen erst gegen Ende der Aufführung.

Dass sich ein blinder Passagier an Bord befand, und eine Polizistin einer Diebesbande auf der Spur war, wurde genauso preisgegeben, wie die Tatsache, dass sich in dem Halsband eines Hundes gestohlenen Juwelen befanden, und dass sich ein Gauner-Duo als Rentnerehepaar tarnte.

Den tosenden Schlussapplaus hatte sich die Schauspielertruppe verdient. Die Laienschauspieler bewiesen allesamt, dass sie über das Potenzial zur Fortentwicklung verfügen. Um sich selbst in Szene setzen zu können, müssen sie jedoch noch an der Mimik und Gestik arbeiten. Zur Erhaltung vom Spielfluss sollten die Umbaupausen kürzer ausfallen.

Die Rolle von Bert Böller spielte Thomas Held, Heidi Wenzler war als seine Gattin Beate zu sehen, Lisa und Lena Kleinhans verkörperten Bianca und Benny, die Kinder des Ehepaars. Rüdiger von und zu Hofstädt wurde von Horst Kleinhans dargestellt, seine Gattin mimte Alexandra Sauser, in die Rolle der wasserscheuen Tochter Runa-Cecile schlüpfte Lea Lohrer. Das Rentnerehepaar Seppelmeier spielten Gerd Kleinhans und Sibylle Kienzle. Doris Hartl (Kapitänin Kathrin Silbereisen), Lena Wenzler (Stewardess Hermia Robinson), Ruth Wenzler-Löschel (Studentin Sophia Markwald), Peter Kleinhans (Tom Toppmüller),Andrea Schumacher (Klara Krieglbitz) und Jürgen Wenzler als Norbert Schlips hatten die weiteren Rollen inne. Als Souffleuse war Bärbel Rajsp tätig, Regie führte Maria Lohrer.