Kapfwald: Forst entschließt sich zur Entnahme von 700 Festmetern / Vor allem Eschen und Fichten betroffen

Von Markus Reutter

Die Fällarbeiten im Kapfwald sollen jetzt doch im ursprünglich geplanten, größeren Umfang umgesetzt werden. Das Waldbild wird sich nach Angaben von Revierleiter Sven Jager verändern, "aber meiner Meinung nach nicht zum Nachteil."

Bad Dürrheim. Mit der Fällaktion wurde vor knapp zwei Wochen begonnen. Damals noch in der Annahme, wegen fehlenden Frostes nur die Hälfte, also rund 350 Festmeter, der ursprünglich vorgesehenen Menge umzusägen. Doch die Maßnahme habe sich so gut angelassen, dass nach Mitteilung Jagers jetzt doch alle 700 Festmeter aus dem Wald genommen werden. Die Waldwege würden gut standhalten, die Witterung sei außerdem trocken. Wegen des größeren Ausmaßes der Fällung werde die Aktion bis Ostern andauern, vielleicht im oberen Abschnitt des Kapfwaldes, östlich der Sonnenstraße auch noch eine oder zwei Wochen darüber hinaus Zeit in Anspruch nehmen. Aber das sei allemal effizienter, als in diesem Winter nur eine Hälfte der Maßnahme zu realisieren und in einem Jahr noch mal anfangen zu müssen.

Jager ist zuversichtlich, dass bis Freitag der Hieb im ersten Abschnitt des Kapfwaldes, zwischen evangelischer Kirche und Grünallee, beendet werden kann. Während die Waldarbeiter sich dann dem nächsten Bereich zwischen Grünallee und Sonnenstraße widmen, fängt nächste Woche eine Wegebaufirma an, die betroffenen Waldwege im ersten Abschnitt wieder herzurichten. So werde versucht, die Einschränkungen für Spaziergänger im Kapfwald so gering wie möglich zu halten, betont Jager. Dort, wo gerade gefällt werde, müssten Wege oder auch angrenzende Bereiche aus Gründen der Verkehrssicherheit jedoch gesperrt werden.

Es seien auch hin und wieder Anwohner auf die Waldarbeiter zugekommen mit der Bitte, zum Grundstück benachbarte Bäume ebenfalls zu beseitigen. Soweit diese eine Gefährdung darstellten, sei der Bitte auch nachgekommen worden. Darüber hinaus habe sich der Forst mit weiterem Hieb zurückgehalten. Schließlich sei die jetzige Aktion für den Kapfwald bereits mit den 700 Festmetern ein "massiver Eingriff". Das Waldbild werde sich "erheblich ändern, aber nicht zum Nachteil", so Jager. "Aber das liegt am Auge des Betrachters", räumt er unterschiedliche Sichtweisen ein. Durch den besseren Lichteinfall nach den Fällarbeiten verstärke sich die Naturverjüngung.

Jager rechnet damit, dass in den nächsten Wochen zeitweise bis zu 14 Waldarbeiter gleichzeitig im Einsatz sein werden, um das Vorhaben im Zeitfenster abschließen zu können. Es werde wie bisher weiter verfahren: Die Waldarbeiter sägten die Bäume an, ein Forstspezialschlepper ziehe die Bäume dann mittels eines Seils in die richtige Richtung und transportiere sie zum Lagerplatz. So häufen sich derzeit die Bäume auf dem abgesperrten Sütterlinparkplatz, wo es an verschiedene Händler verkauft wird.

Nötig werden die Fällarbeiten im Kapfwald aus Gründen der Verkehrssicherheit, informiert die Forstverwaltung. Demnach seien viele Fichten von Rotfäule betroffen und die Eschen vom so genannten Eschentriebsterben, einer Pilzerkrankung.