Über die Kriterien zur Aufnahme als Schwerpunktgemeinde in des ELR-Programm informierte Henner Lamm den Ortschaftsrat Sunthausen. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsentwicklung: Mitarbeit der Bürger ist jetzt gefordert / Informationsveranstaltungen geplant

Von Georg Kaletta

Die Stadt Bad Dürrheim will sich mit ihren sechs Ortsteilen als Schwerpunktgemeinde zur Aufnahme in das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELR) bewerben.

Bad Dürrheim-Sunthausen. Über die Details der vom Land in die Wege geleiteten Neuausrichtung des Entwicklungsprogramms, mit dem die Städte und Gemeinden im ländlichen Raum bei der Bewältigung des demografischen Wandels sowie der ökologischen und sozialen Modernisierung gezielt unterstütz werden, informierte Henner Lamm vom Büro Kommunalplan den Ortschaftsrat.

Das Unternehmen wurde von der Stadt beauftragt, die Bewerbung für den noch vor den Sommerferien einzureichenden Aufnahmeantrag auszuarbeiten. Mit einbezogen werde dabei das Umweltbüro Bronner. Wenn die Aufnahme als Schwerpunktgemeinde gelänge, müsste dies als besondere Auszeichnung angesehen werden, da diese Anerkennung in der Regel nur an zehn Gemeinden im Land pro Jahr erhalten, stellte Lamm bei der Ortschaftsratssitzung Sunthausen einleitend fest.

Als Neuerungen nannte er, dass Aufnahmeanträge nicht nur wie bisher für Teilorte, sondern für ganze Gemeinden gestellt werden können. Die Infrastruktur soll im ländlichen Raum gestärkt werden, indem kreative Lösungen insbesondere für kleine Gemeinden gefördert werden. Die Höhe der Förderung orientiert sich verstärkt am Gemeinwohl des Projekts, sie ist auch mehr auf die Innenentwicklung und die Nutzung der vorhandenen Potentiale im Ortskern fixiert.

In den Antrag müssen Entwicklungsschwerpunkte für die einzelnen Ortschaften einfließen, genauso wie Maßnahmen zur Naturentwicklung im Ort und den Randbereichen, der Umgang mit der demografischen Entwicklung sowie die flächensparenden Siedlungsentwicklung. Ebenso die vom Land geforderte Bürgerbeteiligung.

Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde ist der Fördersatz für kommunale Projekte von 50 Prozent verbunden, der bisher bei 40 Prozent lag. Der Förderzeitraum umfasst fünf Jahre, auch Privatleute können das Programm zu den für ihre Vorhaben geltenden Fördersätze nutzen, fasste Henner Lamm zusammen. Einer der Eckpunkte sei die Bürgerbeteiligung, wozu für die Ortschaften Biesingen, Hochemmingen und Sunthausen eine Informationsveranstaltung am Dienstag, 26. April, um 19.30 Uhr, in Hochemmingen geplant ist. Am Mittwoch, 27. April, soll sie zur gleichen Uhrzeit in Öfingen für die Bürger aus Ober- und Unterbaldingen sowie Öfingen stattfinden. Unabhängig davon werden die Haushalte demnächst einen Fragebogen erhalten, mit dem sie die Stärken und Schwächen ihres Wohnortes beurteilen können, darüber hinaus auch notwendige Handlungsfelder zur Ortsentwicklung. Für Anregungen und Vorschläge ist auf dem Bogen ebenfalls Platz. Wenn jemand persönliche Angaben zu seiner Altersgruppe, Geschlecht und wie lange er schon in der Ortschaft wohnt, machen möchte, kann er dies freiwillig tun. Wenn Interesse an der Mitwirkung an einem eventuell zu Stande kommenden Arbeitskreis zur Gemeindeentwicklung besteht, oder man Informationen zu den Fördermitteln aus dem ELR-Programm erhalten möchte, ist die Angabe der Anschrift zur Kontaktaufnahme erforderlich.