Schon in jungen Jahren leidenschaftliche Angler: Jonathan Hauser (links) und Raphael Schäfer sind beim Angelsportverein Bad Dürrheim/Sunthausen aktiv und gehen ihrem Hobby häufiger am Salinensee nach. Während der 17-jährige Schäfer Natur und Ruhe beim Angeln genießt, schätzt Hauser (18 Jahre) den Ausgleich zu Schule und Beruf. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Angler reden über Faszination ihres Hobbys / Bad Dürrheimer Verein neu strukturiert und vergrößert

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Der bundesweite Tag der Fische am heutigen Freitag bietet Gelegenheit, die Angelvereine auf Gemarkung Bad Dürrheim zu Wort kommen zu lassen. Der Angelsport ist in der Kurstadt beliebt. In der Regel gibt es mehr Anfragen, als die Vereine Mitglieder aufnehmen können.

Die Größe des Gewässers begrenzt auch die Mitgliederzahlen der Vereine. Damit soll ein Überfischen verhindert werden, erklärt der Vorsitzende des Angelsportvereins Bad Dürrheim/Sunthausen, Albrecht Schlenker. Wobei der Verein vor einem Jahr mit seiner Neustrukturierung deutlich zulegen konnte. So wurde die bisherige Firmierung als Bad Dürrheimer Angelsportverein auf Sunthausen und die dortigen Gewässer ausgeweitet, wodurch die Mitgliederzahlen von 20 auf 55 hochschnellten. Es ist allerdings geplant, die Zahl der Mitglieder in den Folgejahren auf 50 zu reduzieren.

Gepachtet sind vom Verein nicht nur der Salinensee und der Sunthauser See, sondern auch Teile der Kötach und der Weiher beim Minara. Dabei pflegen die Angler auch ihre Gewässer, sei es in Form von Seeputzeten oder der Kontrolle des Fischbestands, erklärt Schlenker.

"Ein gewisser Jagdtrieb gehört auch dazu", beschreibt er die Faszination des Angelns. Es sei aber auch wichtig für den Angler, das Gewässer zu kennen, ebenso über die Fische informiert zu sein und wo sie im See anzutreffen seien. Über die Fangstatistiken, die von den Anglern geführt werden, kann der Verein den Fischbestand hochrechnen und bei Bedarf entsprechend Jungfische ins Gewässer einbringen. So wurden im Salinen- und Sunthauser See im vergangenen Jahr Rotaugen, Rotfedern und Schleien eingesetzt. Die dafür entstehenden Kosten werden zum Großteil über Mitgliedsbeiträge finanziert. Zum Bestand gehören auch Brachsen, Karpfen, Barsch, Zander und Hecht, nennt Schlenker weitere Arten in den heimischen Seen.

Das Gesellige kommt beim Verein nicht zu kurz und wird bei verschiedenen Terminen im Jahresverlauf wie dem Anfischen an Karfreitag, dem Königsfischen im Herbst oder dem Rehessen in Sunthausen gepflegt. Das sprichwörtliche Anglerlatein komme auch in Bad Dürrheim vor, weiß Schlenker von Geschichten, bei denen die gefangenen Fische von Erzählung zu Erzählung immer größer werden.

Die Gewässer- und Fischqualität sei gut. "Den Fisch kann man gut essen", betont der Vorsitzende. Im Salinensee gebe es ab und zu Probleme mit dem Sauerstoffgehalt. Schlenker vermutet einen Zusammenhang mit dem Eintrag von Düngemitteln von den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen.

Weitere Angelvereine auf Bad Dürrheimer Gemarkung gibt es in Öfingen, Ober- und Unterbaldingen. Karl-Heinz Lachmann vom Angelsportverein Unterbaldingen kann sich ebenfalls nicht über zu wenig Mitglieder beklagen. Mit 17 Mitgliedern habe der Verein seine Kapazitäten ausgeschöpft. Genutzt werden vom Verein ein 2,8 Hektar großes Gewässer, Abschnitte der Kötach und ein kleiner Teich. Schwarzfischen sei "wie überall" ein "riesen Problem". Dabei würden viele Schwarzangler das Angeln auch noch mit gutem Gewissen tun. Erlaubt sei das aber nur über die Berechtigung durch den Verein. Der Unterbaldinger Verein kümmert sich um den Fischbesatz seiner Gewässer. Wobei er einen kräftigen Mitesser hat, den Wels. Der habe sich leider vermehrt, so Lachmann, und sei nur schwer aus dem Gewässer wieder zu entfernen, wenn überhaupt.

Marco Goegel vom Anglerverein Oberbaldingen sieht mit 20 Aktiven ebenfalls die maximale Mitgliederzahl im Verein erreicht. Ziel sei es in den nächsten Jahren, wenn möglich, den Verein zu verjüngen.