Mehr Aufenthaltsqualität und ein Gestaltungsrahmen sollten im Zentrum geschaffen werden, meinen die Bürger. Foto: Kaletta

Ergebnis der Bürgerbefragung vorgestellt. Szene-Kneipen für jüngere Menschen und Spielplätze fehlen.

Bad Dürrheim - Die Innenstadt von Bad Dürrheim ist sehr wichtig, alle Bevölkerungsschichten können gut in der Kurstadt leben, es fehlt aber eine Szene-Kneipe für Jüngere. Die Ostbaar könnte sich mehr in Tourismus und Erholung einbringen sowie ihre Hofläden besser propagieren.

Die Ergebnisse der Bürgerbefragung zur künftigen Entwicklung von Bad Dürrheim decken sich weitgehend mit denen der Klausurtagung des Gemeinderates, der zu diesem Thema gestern Abend wenig Fragen stellte und anschließend einstimmig den Beschluss fasste, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung "zustimmend zur Kenntnis zu nehmen."

Mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt

Susanne Häsler, Projektleiterin der Kommunalentwicklung GmbH, stellteim Gemeinderat vor, was bei der Bürgerbeteiligung, die im Stil der Workshop-Methode "World Cafe" stattfand, herausgekommen ist. 42 Bürger, in Gruppen von sechs bis acht Personen pro Tisch und eine, wie Häsler versicherte, "gute Mischung von Einheimischen und Zugezogenen", malten die Ergebnisse hinterher aufs Tischtuch. Beispielsweise, dass in der Innenstadt mehr Aufenthaltsqualität geschaffen und ein Gestaltungsrahmen abgesteckt werden sollten. Außerdem könne die Musel renaturiert werden

Zum Thema Mobilität wünschen die Bürger sich unter anderem einen autofreien Sonntag, aber auch Optimierung der Parkierung und einen einheitlichen Verkehrsverbund für die Gesamtstadt. Die Einzelhandelsqualität im Zentrum sollte, so ein Ergebnis der Befragung, gesichert werden. Die Innenstadt könnte mit mehr Bänken, Märkten und Kunst noch attraktiver werden und Vernetzung verschiedener Akteure, die im gleichen Bereich tätig sind, könnte zu einer Optimierung der öffentlichen Infrastruktur führen. Gewünscht werden mehr Fachärzte, längere Öffnungszeiten im Haus des Gastes und mehr Spielplätze. Außerdem, so meinen die Bürger, könne man den Jugendraum aufwerten. Zudem stellten sie fest, dass bezahlbarer Wohnraum und Grundstücke für junge Familien geschaffen werden müssten.

Am schwierigsten, so gestand Susanne Häsler, war wohl die Beantwortung der Frage, welche Rolle Innenstadt und Stadtteile spielen. "Die Bürger taten sich schwer", so Häsler, die ohnehin nur eindeutige Ergebnisse vortrug. Einig sind die Bürger sich, dass es einen gemeinsamen Entwicklungsplan geben und die Zusammenarbeit verstärkt werden soll,"Auch im Privaten kann man mehr voneinander profitieren". Während der Kernstadt Verwaltung und Stadtverwaltung zugeordnet werden, sollen die Stadtteile sich mehr für den Tourismus engagieren.

Vorrang hat beim Thema Natur und Landschaft eindeutig der Bereich Kur und Erholung. "Das Prädikat Bad Dürrheim sollte im Vordergrund stehen." Konflikte sehen die Bürger vor allem im Hinblick auf den geplanten Schweinezucht-Großbetrieb.

Als nächster Schritt sollen nun die Entwicklungsziele für Bad Dürrheim priorisiert und dann in genehmigungsfähige Entwicklungskonzepte gefasst werden.

Die Ergebnisse der Klausurtagung und des Bürgercafés sollen die Grundlage zur Ausarbeitung des gesamtstädtischen städtebaulichen Konzeptes bilden. Es soll ein Antrag zur Aufnahme in das Bund-Länder-Programm 2016 gestellt werden. "Der Gemeinderat setzt Prioritäten innerhalb des Förderprogrammes stellte Bürgermeister Walter Klumpp klar.

Per Beschluss wurde die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Kommunalentwicklung GmbH die abschließende Beratung im Rahmen einer Gemeinderatssitzung vorzubereiten.