"Gute Bioenergiedörfer " sollen im Kreis entstehen. Foto: Pleul Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweijährige Projektlaufzeit will Voraussetzungen für besondere Dörfer schaffen / Bräunlingen-Bruggen wird am 19. Juli eröffnet

Schwarzwald-Baar-Keis. (ewk). Bioenergienutzung ist in der Region Bodensee/Schwarzwald-Baar ein aktuelles Thema mit sich inzwischen entwickelnden interessanten Projekten.

Im Juli 2013 hat der Umweltausschuss des Kreistages dem Projekt "Gute Bioenergiedörfer" im Schwarzwald-Baar-Kreis zugestimmt. Am 19. Juni wird der Bräunlinger Ortsteil Bruggen als "erstes Bioenergiedorf" im Landkreis offiziell vorgestellt. Das Biodorfprojekt ist eingebettet in das Gesamtprojekt "Bioenergie-Region Bodensee, Partnerregion Schwarzwald-Baar-Kreis". Getragen wird das Projekt von sieben Partnern, unter anderem der Bodenseestiftung, der Firma Solarkomplex AG in Singen, dem Landkreis Konstanz und der Mainau GmbH.

Es wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium v mit insgesamt 330 000 Euro gefördert. Dimitri Vedel von der Bodenseestiftung stellte im Umweltausschuss des Kreistages die praktischen Projektziele vor: Schaffung von 13 Bioenergie-Dörfern, davon sechs in der Partnerregion, die Nachrüstung von mindestens zehn Biogasanlagen mit Systemen der Abwärmenutzung, die Schaffung eines Bioenergie-Netzwerkes, Nachhaltigkeitsprojekte für Bioenergie wie alternative Energiepflanzen, Nutzung von Landschaftspflegematerial sowie Öffentlichkeitsarbeit mit Bioenergie-Touren, Informations- und Fachveranstaltungen. In der Partnerregion Schwarzwald-Baar-Kreis hat man sich im Rahmen des Projektes "Gute Bioenergiedörfer" insbesondere diese Ziele gesetzt: In der zweijährigen Projektlaufzeit sollen die Voraussetzungen für die Realisierung von bis zu fünf Bioenergiedörfern geschaffen werden. Dazu sollen auf der Basis einer Erfassung von Biogasanlagen, Holzheizkraft und industrieller Abwärme Steckbriefe für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Wärmenutzung erarbeitet werden.

Begleitend sollen Gespräche mit Gemeinden, Stadtwerken und Bürgerinitiativen stattfinden, Workshops angeboten und Produzenten und Nutzer von Nahwärme zusammengebracht werden. Das Projektvolumen beträgt rund 203 000 Euro. Der Projektträger erhält einen Landeszuschuss von 75 Prozent. Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat in 2013/14 für das Projekt insgesamt 16 900 Euro bereitgestellt. Die Auftaktveranstaltung fand im Oktober 2013 in Bad Dürrheim mit rund 50 Teilnehmern statt. Dazu kamen Informationsveranstaltungen in verschiedenen Gemeinden. Die Sorge, dass mit der Nahwärmeversorgung aus Biogasanlagen noch mehr Mais in der Region angebaut und das Landschaftsbild weiter verändert würde, konnte Vedel entkräften. Für Biogasanlagen im Projekt "Gute Bioenergiedörfer" ist das zu verwendende Material vorgeschrieben. Erstes sichtbares Ergebnis ist die Vorstellung des ersten Bioenergiedorfes im Schwarzwald-Baar-Kreis in Bräunlingen-Bruggen am 19. Juni um 13 Uhr durch den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller.