Jubiläum: Geschichte der vergangenen 50 Jahre von Ober- und Unterbaldingen wird aufgegriffen
Bad Dürrheim-Baldingen (kal). Von der Gemeinschaftssitzung zur Vorbereitung der gemeinsamen 1250-Jahrfeier von Ober- und Unterbaldingen ging auch die Botschaft an die Bevölkerung aus, sich mit Ideen einzubringen. Versammlungsleiter Gottfried Schacherer gab sich zuversichtlich, dass die Bürger zum Gelingen dieses bedeutsamen Festes beitragen werden.
Als eine wichtige Aufgabe im Vorfeld sah er die Fortschreibung der Chronik an, deren letzte Fassung aus dem Jahr 1970 datiert, als das 1200-jährige Bestehen der beiden Baldinger Ortschaften ebenfalls gemeinsam gefeiert wurde. Um die Chronik fortschreiben zu können, bedarf es Personen, die ein geschichtliches Interesse an ihrer Heimat- oder Wohngemeinde haben. Es sollten sich keineswegs nur die hier Geborenen und Aufgewachsenen angesprochen fühlen. Die Fortschreibung heißt die Beleuchtung der Geschichte von Ober- und Unterbaldingen in den vergangenen 50 Jahren. Dazu gehören die Themenfelder Landwirtschaft früher und heute, die Auswertung alter Flurkarten und Fotos, der Autobahnbau sowie die Flurbereinigung in den Jahren 1960/61. In diesen beiden Jahren wurden insgesamt 60 Hektar unfruchtbares Land in fruchtbares Land umgewandelt und die Kötach begradigt. Die Entwicklung von Handel und Gewerbe, der Kindergärten und Kleinkindbetreuung, Begebenheiten in der Vereinslandschaft, kulturelle Ereignisse, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die Situation der Heimatvertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten bis hin zur Integration deutschstämmiger Bürger aus der ehemaligen Sowjetunion sowie das neuzeitliche Flüchtlingsthema seien Aspekte für die Chronik.
Mit Hilfe von Zeitzeugen könnte auch bereits Niedergeschriebenes ergänzt werden, meinte Schacherer. So hatte früher jede Gemeinde ihre eigene, nach Konfession getrennte Schule bis 1966. Früher fand auch die Fastnacht nur in dem katholisch geprägten Unterbaldingen statt, heute feiert man sie zusammen, wozu auch ein Gemeinschaftsumzug stattfindet.
Als ein weiteres Themenfeld brachte Schacherer die Geschichte der Ostbaarhalle zur Sprache. In den Zeiten des Dritten Reiches waren dort Segelflugzeuge nebst einer in separaten Gebäuden bestehenden Segelfliegerschule untergebracht. Später wurde die Halle von der französischen Besatzung genutzt. Erst nach der Eingemeindung nach Bad Dürrheim im Jahr 1972 steht sie als Mehrzweckhalle zur Verfügung.