Kinderbetreuung stand gestern auf der Tagesordnung des Verwaltungsausschusses. Foto: Wüstneck Foto: Schwarzwälder-Bote

Eltern sollen künftig mehr für Betreuung ihrer Kinder bezahlen / Ganztagsangebot: Zusätzlicher Bedarf vorhanden

Von Georg Kaletta

Bad Dürrheim. Mit Kindergartenangelegenheiten wie der Bedarfserhebung, den Betreuungsangeboten, der Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze, Einrichtung einer Ganztagsbetreuung in Oberbaldingen und der Erhöhung der Elternbeiträge befasste sich der Verwaltungsausschuss gestern Abend.

Der Ausschuss sprach dabei die Empfehlung an den Gemeinderat aus, die Gebührensätze für die Kinderbetreuungseinrichtungen zum 1. September dieses Jahres und folgend zum Beginn des nächsten Kindergartenjahres im September 2014 neu festzusetzen.

Größere Anhebung für verlängerte Vormittagsgruppe

In Zahlen ausgedrückt würde dies zum Beispiel bedeuten, dass die Gebühren für ein Kind in der Regelgruppe von gegenwärtig 91 Euro im September auf 94 Euro und zwölf Monate später auf 97 Euro angehoben werden. Bei der Ganztagesbetreuung wären für ein Kind statt derzeit 113 Euro dann 122 Euro und im Folgejahr 126 Euro zu entrichten. Eine größere Anhebung wurde für die verlängerte Vormittagsgruppe von gegenwärtig 94 Euro auf 103 Euro sowie 107 Euro empfohlen.

Zur Sprache brachte Hauptamtsleiter Markus Stein die im Mai von der Verwaltung durchgeführte Umfrage zum Bedarf an erweiterten Betreuungszeiten und der Ganztagesbetreuung. Die Umfrage wurde gesondert in der Kernstadt, Hochemmingen und in den Stadtteilen auf der Ostbaar vorgenommen. Bei der momentanen Belegung von 218 Plätzen in Bad Dürrheim und Hochemmingen, fiel die Rücklaufquote mit 28,4 Prozent gering aus.

Die Verwaltung kam, ausgehend von der momentanen Struktur der Kindergärten, zu dem Ergebnis, dass der ermittelte Bedarf durch die Umstellung einzelner Gruppen gedeckt werden könnte.

Bei der Ganztagesbetreuung ergab sich ein zusätzlicher Bedarf von zwölf Plätzen. Sollte dieses Angebot tatsächlich in Anspruch genommen werden, könnte der Bedarf zum Großteil im katholischen Kindergarten in der Schulstraße gedeckt werden, war zu hören.

Weitaus größer waren die Rückmeldungen aus den Ostbaargemeinden mit 48 bei insgesamt 101 belegten Plätzen in den Betreuungseinrichtungen, was einer Quote von 47,5 Prozent entspricht. Allerdings sind im Moment lediglich 56,7 Prozent der vorhandenen Kindergartenplätze auf der Ostbaar belegt. Was die Ganztagesbetreuung anbelangt, sind hier im Gegensatz zur Kernstadt gewisse Strukturen in dem notwendigen Umfang noch nicht vorhanden.

Abgeklärt werden müsste zudem, ob die Eltern das Angebot einer ganztägigen Betreuung auch an einem zentralen Ort wie in Oberbaldingen annehmen würden. Die Eltern setzten bei der Umfrage eine Betreuung am Wohnort voraus. Aus Sunthausen meldeten zwei, aus Öfingen und Oberbaldingen jeweils ein, und aus Unterbaldingen drei Erziehungsberechtigte den Bedarf an.

Vorhandene Plätze erhöhen Nachfrage

Ausschussmitglied Wolfgang Kaiser hielt für ratsam, nicht starr an der gegenwärtigen Bedarfssituation in der Stadtteilen auf der Ostbaar festzuhalten, sondern die Plätze zu schaffen, die seiner Meinung nach automatisch die Nachfrage erhöhen werden. Dies fand sich dann auch im einstimmig gefassten Beschluss wieder, entsprechende Maßnahmen zur Einrichtung von Ganztagesplätzen im Kindergarten Oberbaldingen einzuleiten.