Die Sänger proben bereits für ihr Konzert am Ostermontag. Foto: Hurm

Dem Kirchenchor Weildorf ist es dank eines innovativen Probenkonzepts gelungen, die Auflösung zu verhindern. Am Ostermontag geben die Sängerinnen und Sänger ihr erstes großes Konzert in der Weildorfer Kirche St. Peter und Paul.

Bereits seit dem Jahr 1792 gibt es den Kirchenchor in Weildorf. Nach einer Zwangspause, bedingt durch „Covid“ und den Austritt etlicher langjähriger Sängerinnen und Sänger, schien das Ende des Chors gekommen, die Auflösung drohte.

Doch dank vieler Neuzugänge aus anderen Chören und einem neuen Konzept für Proben gelang es dem engagierten Dirigenten Martin Wiest, an die Tradition anzuknüpfen und einen Klangkörper zu schaffen, der sich wahrlich hören lassen kann.

Der Chor tritt am Ostermontag um 9 Uhr in der Weildorfer Pfarrkirche auf

Das will man am Ostermontag ab 9 Uhr mit der „Messe in G“ von Christopher Tambling in der Weildorfer Pfarrkirche unter Beweis stellen. Christine Kleinmann aus Haigerloch wird dabei einen Solopart singen.

Wie erwähnt, sah man bereits die Auflösung des über zweihundert Jahre alten Chores, der sich unter den Chören im Zollernland wahrlich hören lassen konnte, nahen.

Martin Wiest aus Gruol, der schon etliche Jahre als Dirigent tätig ist, hatte die Idee zu einem neuen und flexiblen Probenkonzept, denn seiner Meinung nach „gibt es viele Menschen in allen Altersklassen, die große Freude an der Musik und speziell auch am Gesang haben“.

Chorproben sind modular aufgebaut

Doch oft fehle die Zeit oder auch die Bereitschaft, sich über einen längeren Zeitraum an feste Termine zu binden. Da greift dann das „neue modulare Konzept“ für die Probenarbeit , was bedeutet, dass das Probenjahr in drei Module aufgeteilt wird: Modul Ostern von Mitte Januar bis Ostern, das zweite dann von Mitte April bis Ende Juni (Peter und Paul) und das dritte von Ende September bis Weihnachten. Der Clou daran ist, dass die momentan über 20 Sängerinnen und Sänger die Module einzeln oder als Ganzes nutzen können, so wie es ihre Zeit erlaubt.

Weniger Probentermine und weniger Auftritte erleichtern zudem die Entscheidung zu einer Teilnahme. Durch gezielte Werbung auch über diese Zeitung konnten noch weitere Teilnehmer aus Bittelbronn, Gruol und Haigerloch gewonnen werden.

Nun hoffen Chor und Kirchengemeinde auf zahlreiche Besucher des Gottesdienstes am Ostermontag (nicht wie fälschlicherweise vorab veröffentlicht am Sonntag) „zum Lobe Gottes und zur Freude der Herzen“.

„Messe in G“

Uraufführung 2013
 Die „Messe in G“ ist im spätromantischen, englischen Kathedralstil gehalten. Im Jahr 2013 wurde sie beim „Europäischen Festival der Kirchenmusik“ mit überwältigendem Erfolg im schwäbischen Bettringen mit über 150 Ausführenden uraufgeführt. „In ihrer Besetzung ist diese klangschöne Messe variabel. Sie ist in der Tat ein Werk, das sich gleichermaßen für das sehr unterschiedliche Ambiente von Dom und Dorfkirche eignet“ (Quelle: Kirchenmusik im Bistum Aachen 9 / 2014).