Amphibien machen sich wieder auf vom Wald in Richtung Klostersee. Foto: Geisel

Ehrenamtliche Wildberger sind wieder für Amphibien nahe der Klosteranlage im Einsatz. Und sie haben eine Bitte: Jeder kann einen Beitrag leisten und Rücksicht auf die Lebewesen nehmen.

Kaum sind die Temperaturen gestiegen, haben sich einige Amphibien auf den Weg vom Wald in Richtung Klostersee gemacht. Dabei müssen sie eine Straße überqueren. Hilfe bekommen sie dafür seit Jahren von einer engagierten Gruppe Ehrenamtlicher rund um Peter Korbel vom Schwarzwaldverein.

Die Freiwilligen beobachten das Wetter zu dieser Jahreszeit genau. Sobald es warm genug wird, dass die Tierchen aufwachen und ihre Reise zum Laichgewässer beginnen, treffen sie entsprechende Schutzvorkehrungen. Das heißt, sie bauen am Waldrand einen Amphibienschutzzaun auf, um die Tiere am Überqueren der Straße zu hindern. In den Abendstunden laufen die Ehrenamtlichen Zaun und Straße ab, sammeln Amphibien ein und bringen sie in einem Eimer sicher zum Klostersee. Manchmal warten nur einzelne Tiere am Zaun auf ihr ungewöhnliches Taxi, manchmal mehr als 200 Kröten, Frösche, Molche und sogar Salamander.

Als sei es das Normalste der Welt

Auch Maximiliano gehört mit seinen gerade einmal zwölf Jahren schon seit Längerem zu den Freiwilligen. Er hilft beim Aufstellen des Zauns und übernimmt immer wieder Patrouillen. Scheu vor den Tierchen hat er keine. Vorsichtig nimmt er sie in die Hand, als sei es das Normalste der Welt.

Peter Korbel würde sich wünschen, dass mehr Menschen so mit den Kröten und Fröschen umgehen. Denn die Tiere haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Es handelt sich um zerbrechliche Wesen, die schon sterben können, wenn ein Auto zu schnell über sie hinwegfährt, ohne sie auch nur zu berühren. Hat man die Scheu vor der Berührung erstmal überwunden, erkennt man schnell, dass es sich um faszinierende Lebewesen handelt.

Tiere wieder sanft ins Wasser setzen

Aufgrund seines großen Engagements ist Maximiliano aber auch etwas aufgefallen, dass ihn um die Sicherheit der Amphibien fürchten lässt. Immer wieder spielen Kinder am Klostersee, werfen Stöcke ins Wasser, stochern im Laich herum (der als Schnüre durchs Wasser treibt) oder nehmen Tiere heraus. Die Frösche und Kröten vorsichtig herauszuheben und genauer zu betrachten ist kein Problem. Peter Korbel freut sich sogar, wenn mehr Menschen die Scheu vor den Tieren ablegen und Interesse zeigen. Allerdings müssen sie anschließend auch wieder sanft ins Wasser gesetzt werden. Außerdem sollte nicht im Laich gestochert werden.

Auch Stöcke und anderes Treibgut sollten nicht einfach in den Klostersee geworfen werden, denn sie können den Laich beschädigen.

Die Freiwilligen hoffen, mit ihrem Engagement zum Erhalt der Amphibien beitragen zu können, was auch gelingt. Ihre Anzahl bleibe seit Jahren stabil, freut sich Peter Korbel. Hoffentlich können sich noch viele Generation an den Arten im Klostersee erfreuen.