Das Erforschen von Wassertieren stand im Ökomobil im Mittelpunkt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ökomobil: Überhaupt keine Scheu vor Blutegeln / Skorpione und Frösche ganz genau betrachtet

Althengstett-Ottenbronn. Unter Eltern ist es längst ein Geheimtipp: das rollende Naturschutzlabor auf vier Rädern, das jetzt in Ottenbronn Station machte.

Völlig aufgeregt

Marco und Tony sind völlig aufgeregt. Die beiden Jungen freuen sich auf ihren Besuch beim Ökomobil, wo es immer so spannende Dinge zu sehen gibt. Als sie am Waldrand bei Ottenbronn eintreffen, ist Daniel Baumgärtner mit seinem Team schon da. Der promovierte Biologe hat heute zwei junge Assistenten dabei, die bei der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein Praktikum absolvieren. Neben ihnen sind auch Hans und Raija Hommel sowie Gisela Gröger von der Ortsgruppe des BUND Althengstett mit von der Partie.

20 wissbegierige Knirpse sind inzwischen eingetroffen. Endlich kann es losgehen. "Wir wollen heute Kleintiere aus dem Tümpel kennenlernen", sagt Baumgärtner. Mit Gummistiefeln, Cachern und kleinen Gefäßen ausgerüstet, betreten sie den schilfbewachsenen Tümpel im Ottenbronner Wald.

Bald sind die kleinen Forscher fündig geworden. Stolz präsentieren sie ihre Ausbeute. Sie haben vor allem Wasserskorpione, Frösche, Wasserwanzen und Wasserschnecken sowie seltene Blutegel gefangen. Besonders interessant macht den umfangreichen Fang, dass Baumgärtner zu fast jedem Wassertierchen Erklärungen und kurze originelle Geschichten erzählen kann.

Immer wieder Staunen

Danach geht es im Ökomobil hoch her. Die Kinder betrachten ihre kleinen Tiere unter dem Mikroskop und können nur staunen darüber, wie perfekt die Tiere dem Leben im Wasser angepasst sind. Jetzt werden die kleinen Geschöpfe mittels Videoprojektion auf eine große Leinwand geworfen. Erneutes Staunen bei den Kindern. Besonders beeindruckt sind sie von den dunklen Blutegeln, als sie erfahren, dass diese lediglich alle zwei Jahre eine Mahlzeit in Form von Blut zu sich nehmen müssen.

Auch dass sie bis heute medizinisch zum Schröpfen verwendet werden, macht bei den Kindern Eindruck.

Am Ende der Veranstaltung werden dann die Tiere wieder in ihren gewohnten Lebensraum zurückgebracht. Erstaunlich ist, wie unbefangen und ohne Furcht die Kleinen die glitschigen Tiere anfassen. "Kinder haben noch einen ganz natürlichen Umgang mit Tieren, wenn sie früh mit ihnen in Berührung kommen", weiß Baumgärtner.