Die erste geschichtliche Führung im Unteren Wald 2013 stieß mit rund 250 Teilnehmern auf großes Interesse. Hier Manfred Schiz erläutert die Franzosenhiebe und die schwierige Wiederaufforstung nach den Kahlschlägen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Führung am Sonntag beleuchtet Ortsgeschichte von 1933 bis 1945

Von Marion Selent-Witowski

Althengstett. Munition, Gerätschaften und Gefangene kamen in den Kriegsjahren am Althengstetter Bahnhof an. Genau dort startet am Sonntag, 14. September, um 14.30 Uhr eine Führung. Mitglieder des Arbeitskreises "Althengstett – Geschichtliche Aufarbeitung 1933-1945" werden bei der Tour an verschiedenen Stellen entsprechende Themen vortragen.

Dem rund 20-köpfigen Arbeitskreis unter der Leitung von Francis Guillaume geht es bei der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der Ortsgeschichte nicht darum, wer wann welche Verantwortung getragen hat. Die Hobbyforscher bemühen sich um das Verstehen und Bewahren der Geschehnisse, "damit Mitgefühl und Menschlichkeit gestärkt werden", wie Guillaume bereits bei der Vorstellung des Projekts im Gemeinderat gesagt hatte.

Die Führung am Sonntag ähnelt der, die es im vergangenen Jahr zum ersten Mal am Tag des offenen Denkmals gegeben hatte und an der rund 250 Geschichtsinteressierte teilnahmen. Die Wanderstrecke ist rund 4,5 Kilometer lang. Für die Führung sind drei Stunden vorgesehen. An jedem Punkt des Rundgangs können Teilnehmer dazustoßen oder diesen verlassen.

Auch am Sonntag führt die Tour zur Flakhalle in der Gottlieb-Braun-Straße, zum ehemaligen Gefangenenlager, Baracken und dem einstigen Munitionsdepot im Unteren Wald. Vor Ort wird den Teilnehmern diesmal aber detailliert auch über den 25. August 1939 berichtet. An diesem Tag erfolgte der Einberufungsbefehl für Althengstett.

"3. August 1942: Tod für eine Liebe im Dritten Reich. Der Fall Marian Tomczak" heißt ein düsteres Kapitel, das am Sonntag beim Rundgang aufgeschlagen wird. Die Wanderer erfahren von den Geschehnissen um den jungen Mann, der vor den Augen seiner polnischen und französischen Mitkriegsgefangenen mit dem Galgen hingerichtet wurde.

Weitere Informationen: www.althengstett.de