Thomas Blenke (links) und Bürgermeister Clemens Götz (rechts) sowie Vertreter von Realschulen aus Eltern- und Lehrerschaft trafen sich in Althengstett zu einem Gespräch. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildungslandschaft soll dem Bedarf entsprechen / Althengstetter Gesprächsrunde mit Elternvertretern

Althengstett (hms). Die allgemeine Sorge um die Realschulen hat Elternvertreter, Schulleiter, Bürgermeister Clemens Götz sowie den Landtagsabgeordneten und innenpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Blenke, in Althengstett zusammengeführt.

Er habe die hervorragende pädagogische Arbeit dieser Schulart seit langem beobachtet, erklärte Blenke. Es sei nicht hinnehmbar, wie man jetzt den Realschulen auch die nie öffentlich diskutierte Hinführung zum Hauptschulabschluss vorschreibe. Es gelte, eine Schullandschaft mit Zügen, die dem Bedarf entsprechen, zu gestalten. Statt klare Strukturen zu generieren, werde leider Eltern und Pädagogen verunsichernd einfach etwas übergestülpt. Dem wolle er aus der Opposition heraus entgegenwirken.

In der Gesprächsrunde hatte die Nagolder Elternbeiratsvorsitzende Angelika Braunhuber darauf hingewiesen, dass es Kinder gebe, bei denen in einer Gesamtschule das Ziel Mittlere Reife gefährdet sei, weil die notwendige Führung fehle. Geradezu ärgerlich sei, dass man in Stuttgart im zuständigen Ministerium ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit Entscheidungen zum Nachteil der Realschule treffe. "Jetzt wird diese einfach zur ›Gemeinschaftsschule light‹ gemacht", stellte ihre Althengstetter Kollegin Petra Engelland fest. Sie bemängelte ebenfalls, dass alles im Verborgenen laufe.

"Wer sexuelle Vielfalt bieten will, sollte auch schulische Vielfalt bieten", erklärte der Vertreter des Schulträgers, Bürgermeister Clemens Götz. Sein Verband bemühe sich um eine gesonderte Schulleitung für die Gemeinschaftsschule und die Realschule. Für letztere, hervorragende Schulart gelte es, sich einzusetzen.

Rektor Andreas Kuhn von der Christiane-Herzog-Realschule in Nagold als stellvertretender Vorsitzender des Verbands der Realschullehrer Baden-Württemberg sprach Eltern und Kollegen aus der Seele, als er forderte, die Weiterentwicklung der Realschule müsse gewährleistet sein. Dazu gehöre mehr Freiheit bei Nutzung der Ressourcen, außerdem ein Ende der Benachteiligung bei der Mittelzuteilung im Vergleich zu anderen Schularten.

Eine Realschule nach dem örtlichen Bedarf als offenes Modell ganztags oder anders ist für die kommissarische Realschulleiterin in Althengstett, Christa Wurster-Zischler, am ehesten an den vorherrschenden Bedürfnissen ausgerichtet. Ihr Kollege Gerhard Kolb unterstrich, es gelte das Niveau zu halten. Dazu würden besonders auch Noten beitragen. Auf einen gemeinsamen Brief an den Kultusminister von fünf Realschulen aus dem Kreis Calw wies Heiko Kober als Elternvertreter der Althengstetter Realschule hin. Daraus geht Ähnliches, wie das Angesprochene, hervor. "Ich bin ihr Verbündeter", versicherte Blenke.