Im Ottenbronner Tannweg stehen Unterkünfte für weitere 28 Flüchtlinge bereit. Foto: Bausch

Vorbereitungen zur Aufnahme laufen auf Hochtouren. Private Räumlichkeiten werden benötigt.

Althengstett-Ottenbronn - Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein etwas in die Jahre gekommenes, großzügig gebautes Wohnhaus für eine Familie. In das neue Domizil im Ottenbronner Tannweg 1 sollen in Kürze bis zu 28 neue Flüchtlinge einziehen.

Dies sorgt in der Althengstetter Teilgemeinde für regen Gesprächsstoff. Besonders die unmittelbaren Anlieger sind verunsichert. "Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, aber müssen es denn gleich so viele Männer sein?", bringt es eine Ottenbronnerin auf den Punkt. Eine Informationsveranstaltung vor wenigen Tagen versuchte, Ängste zu beschwichtigen.

Allerdings halten sich in dem kleinen Ort weiterhin Befürchtungen vor Fehlverhalten männlicher Flüchtlinge, in erster Linie gegenüber Kindern.Erfreulich ist dagegen, dass der Arbeitskreis Asyl jetzt in Ottenbronn Deutschunterricht für die Asylbewerber anbieten möchte. Auch in Neuhengstett laufen die Vorbereitungen zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge auf Hochtouren.

Allerdings wird sich die Fertigstellung der Unterkünfte im ehemaligen Gasthaus Rössle nach Auskunft von Mitarbeitern des Althengstetter Rathauses bis Ende Februar hinziehen.In allen drei Althengstetter Ortsteilen sind zur Zeit rund 50 Flüchtlinge untergebracht. In diesem Jahr werden weitere 150 bis 200 Asylsuchende erwartet.

Die Unterbringung und Betreuung dieser Menschen erfordert derzeit große Anstrengungen von der Gemeindeverwaltung. "Wir kämpfen bereits am Rande und möchten nicht, dass andere wichtige Sachen liegenbleiben", unterstreicht Hauptamtsleiter Friedrich Maier-Nagel. Es gebe Stimmen in der Bevölkerung, die dies befürchteten.Kommune verhandeltDie Gemeinde ist  bei der Unterbringung der Flüchtlinge gut aufgestellt. Mehrere Gebäude wurden erworben und umgebaut. Wegen weiterer Immobilien verhandelt die Kommune mit den Besitzern.

Doch selbst wenn diese Gespräche zum Erfolg führen, wird der gemeindeeigene Wohnraum für die große Zahl von Flüchtlingen nicht ausreichen. "Wir bitten um das Angebot von weiteren Räumen von privat. Dies alles kann den Bedarf aber nicht decken.

Die Gemeinde plant deshalb die Errichtung von Gebäuden in Holzständerweise", so Bürgermeister Clemens Götz. Auch der Arbeitskreis Asyl wird nicht müde mit seinen Anstrengungen für eine gute Betreuung. "Viele von ihnen sind traumatisiert", stellt Manfred Schiz, der Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl, fest. Am liebsten wären ihm viele Patenschaften, "um die Bedürfnisse der Flüchtlinge eins zu eins abzudecken".