Michael F. Jischa Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Zum zweiten Mal Emas-Zertifizierung und Verleihung des "Grünen Gockel" / Nachhaltigkeitsexperte Jischa kommt

Althengstett-Neuhengstett/Ottenbronn. Selbst regierungskritische Kreise waren überrascht vom Top-Ergebnis des Gipfels in Elmau: eine kohlenstofffreie Energieversorgung bis zum Jahr 2100. Andererseits kennt die Erforschung des Klimas derzeit nur eine Richtung: sie erhöht bisher mit immer neuen Daten die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zwischen Klimaveränderung und menschlichen Aktivitäten, insbesondere dem Ausstoß von Kohlendioxid.

Vom Gipfel ins Tal: Seit 2009 hat das Umweltteam des Kirchenbezirks Calw die Richtlinien für Zuschüsse bei Bau- und Renovierungsmaßnahmen überarbeitet, die energetische Untersuchung von Gebäuden durchführen lassen, Workshops zu konkreten Nachhaltigkeitsfragen veranstaltet und einen Ratgeber für die Erneuerungen von Heizanlagen erarbeitet. Parallel dazu engagieren sich mehrere Kirchengemeinden im Bezirk vorbildlich, um ein von der Landeskirche angebotenes Energiemanagement mit Leben und Daten zu erfüllen. Darüber hinaus sind inzwischen Gemeinden mehrfach mit dem "Grünen Gockel" ausgezeichnet beziehungsweise über das von der EU entwickelte Eco-Management and Audit Scheme (Emas), auch bekannt als EU-Öko-Audit, zertifiziert.

In einer neuen Form der Zusammenarbeit laden das Umweltteam des Kirchenbezirks und das Umweltteam der Kirchengemeinde Neuhengstett- Ottenbronn zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Anlass bildet die zweite Emas-Zertifizierung der Gemeinde Neuhengstett-Ottenbronn sowie die zweite Verleihung des "Grünen Gockel". Diese hat inzwischen mehr als sieben Jahre hinweg systematisch alle relevanten Umweltdaten gesammelt und laufend ausgewertet, den Gebäudebestand energetisch überprüft und zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz umgesetzt.

Mitarbeiter wurden geschult, Schöpfungsthemen wurden im Unterricht und den Gottesdiensten verankert. Besonders wichtig war dem Umweltteam die durchgehende Verbesserung der Sicherheitsstandards, insbesondere im evangelischen Kindergarten Neuhengstett.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine Zwischenbilanz der Energiewende. Dafür konnte Michael F. Jischa gewonnen werden. Er hat als Professor an der Technischen Universität (TU) Clausthal die Themen Nachhaltigkeit sowie Technikfolgenabschätzung in Forschung und Lehre dieser Hochschule verankert. Die Expertise des Wissenschaftlers zu Energiewende und Nachhaltigkeit ist national und international gefragt. Seit 2006 ist Jischa Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Der Vortrag und die anschließende Diskussion stehen unter dem Thema: "Energiewende Deutschland – eine Zwischenbilanz; Anspruch – Risiken – Chancen".

Besonders freuen sich die Veranstalter über die Mitwirkung des Umweltbeauftragten der Landeskirche, Klaus-Peter Koch. Aus Sicht der Landeskirche wird er die Ausführungen Jischas ergänzen und kommentieren. Auch Helga Baur, Geschäftsführerin des Grünen Gockel in der Landeskirche, wird dabei sein.

Stefan Kirchner, Verwaltungsstellenleiter und Koordinator des Umweltteams im Kirchenbezirk, sowie Werner Schlecht und Walter Kaufmann als Vorsitzende des "Grüner Gockel"-Teams Neuhengstett-Ottenbronn laden zu dieser Veranstaltung ein. Sie findet am Montag, 22. Juni, ab 19.30 Uhr im Petrus-Valdes-Haus Neuhengstett statt .