Zahlreiche Althengstetter Bürger beteiligten sich bei den Arbeiten auf dem künftigen Mehrgenerationenplatz. Foto: Bausch

Arbeitskreis "Kraut und Rüben" kann Bürgeraktionstag als Erfolg verbuchen. Nächster Bauabschnitt wird im Frühjahr angegangen.

Althengstett - "Wir brauchen ihre Hilfe!" Mit diesen Worten hatte der achtköpfige Althengstetter Arbeitskreis "Kraut und Rüben" die Bürger zum ehrenamtlichen Arbeitseinsatz bei der Gestaltung des neuen Mehrgenerationenplatzes aufgerufen.

Rund 45 bereitwillige Personen ließen sich an diesem Bürgeraktionstag von dem regnerisch-nasskalten Wetter nicht abhalten. Schon um 9 Uhr konnte sich Bürgermeister Clemens Götz über die große Bereitschaft zum Arbeitseinsatz freuen. Mit den notwendigen Gerätschaften und passender Kleidung ausgestattet, ging es dann gleich zur Sache. Es wurde gegraben, geschaufelt, Beton von Hand gemischt und mit Schubkarren zu den betreffenden Stellen gefahren. Dort mussten solide Fundamente für den Aufbau von Spielgeräten betoniert werden. Auch kleinere Teilnehmer waren gekommen und arbeiteten am Rande des Geländes mit ihren Spielzeuggeräten kräftig mit.

"Auf diesem Platz bekommen die Kinder auch einen Sandsee, wo sie dann kräftig matschen können", freute sich Erzieherin Sabine Schumacher, die sich von Beginn an federführend bei "Kraut und Rüben" engagiert.

An anderer Stelle wurde das Dach einer ehemaligen Hühnerhütte neu eingedeckt und an der Verschönerung der zukünftigen Spielhütte gearbeitet. Menschen, die sich seither nur vom Sehen oder gar nicht gekannt hatten, arbeiteten in fröhlich-entspannter Atmosphäre zusammen und lernten sich kennen. Zehn eifrige Helfer waren allein von der "Gemeinde mit Profil" gekommen, um sich für das Wohl der Mitbürger einzusetzen.

Der Schultes freute sich über das engagierte Arbeiten für den künftigen Treffpunkt für Jung und Alt. Warum denn unbedingt jetzt, hätten einige Bürger gefragt. Es gebe doch gerade Wichtigeres zu tun. "Das Projekt wird aus Mitteln des Landes bezuschusst. Wir mussten jetzt starten, sonst hätte es kein Geld mehr gegeben", betonte Götz.

"Wichtig ist, dass die Menschen hier gemeinsam aktiv werden. Dabei entsteht ein generationsübergreifendes Projekt für alle", unterstrich Initiator Roland Seeger von der Forschungsstelle für Frei- und Spielraumgestaltung. Der Planer bezeichnete die zukunfts- weisende Maßnahme als wahres "Leuchtturmprojekt". Der Rathauschef verwies auf die Nähe des neuen Mehrgenerationenplatzes zur Schule, der künftigen neuen Bibliothek und zur Seniorenanlage in der Ortsmitte. Ältere Menschen könnten bald die benachbarten ebenen Wege mit ihren Rollatoren begehen und dann auch die Anlage nutzen.

"Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert", besagt ein Sprichwort. Für die Althengstetter Helfer gab es zwar keinen Lohn, jedoch eine kulinarische Entschädigung für ihren Einsatz. Der Vorsitzende des Althengstetter Seniorenrats und gelernte Koch Ernst Hempel sowie ein kleines Team hatten nämlich ein warmes Mittagessen gekocht, zu dem die Helfer ins Foyer der Sporthalle eingeladen wurden. Mit neuen Kräften konnte es am Nachmittag weiter gehen.

Der erste Bauabschnitt für den Einbau der Hängemattenschaukel sowie eine Pumpe ist damit abgeschlossen. Jetzt kann das 350.000-Euro-Projekt auf 2800 Quadratmetern Fläche in den Winterschlaf gehen. Im kommenden Frühjahr werden dann weitere Arbeitseinsätze folgen.